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Archiv Erika + Jürg - Reiseberichte - Südamerika 2010+ - Argentinien 2010 B - Patagonien

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17. … 19. Dezember

Reiseroute: Gobernador Costa - Comodoro Rivadavia- Puerto Santa Cruz - Rio Gallegos, total 1274 km. Fotogalerie

Wir verlassen die Ruta Cuarenta Richtung Osten, hinaus in die patagonische Pampa. Wir wollen auch von diesem Landschaftstyp eine Bild nach Hause nehmen. Wir durchfahren weite Ebenen und hügelige Landschaften, wüstenähnlich, mit kleinen Dornbüschen oder Grasbüscheln. Die vorherrschende Farbe der hier blühenden Blumen ist gelb.

Es hat nun hie und da Guanakoherden, welche vor uns flüchten, und dazu meistens über den etwa 1m hohen Zaun springen müssen. Wir sehen auch viele verendete Guanakos, welche vermutlich von Fahrzeugen angefahren oder überfahren wurden, oder welche sich beim Sprung über den Zaun verklemmt haben und dort kläglich gestorben sind.

Auch Nandus hat es vereinzelt, oder Nanduhennen mit einer Schar Jungtieren. Fotografieren kann man sie in der Regel nur von hinten, auf der Flucht vor uns.

In Senken hat es breite Flüsse oder Lagunen, wo in der Ferne Flamingos zu sehen sind.  Auch Gänse leben an diesen Gewässern.

Bei Comodore Rivadavia erreichen wir den Atlantik. Hier sind die Hügel und Berge durchfurcht von provisorisch angelegten Strassen, um Erdöl-Bohrplattformen bauen zu können, und das herausgepumpte Öl mit Pipelines wegzuschaffen. Es ist offensichtlich, dass die Natur hier Jahrzehnte brauchen wird, um das Durchwühlte wieder zu begrünen. Aber das kümmert die Erdölkonzerne hier nicht. Sie wollen Profit….

Dem Atlantik entlang südlich hat es nun Schafe, welche von dem dürren Grünzeug leben und dem ständigen Westwind trotzen, dank ihrem dicken Wollmantel. Es sind scheinbar keine grossen Herden und die Tiere sind meist recht versteckt und getarnt in den Wüstenbüschen.

Die Strasse ist hier in gutem Zustand und geteert; man fährt aber fast Stunden, bis man wieder einmal eine kleine Schaffarm sieht. Auch die Städtchen und Übernachtungsorte liegen weit auseinander und zwingen uns zu relativ langen Reiseetappen.

Der patagonische Westwind bläst hier fast ohne Unterbruch, Tag und Nacht. Trotz Sonnenschein herrscht also nicht gerade einladendes Wetter. Im Geo sind wir während der Fahrt gut geschützt und die Sonne wärmt uns hinter den Scheiben. Fotohalte sind kurz, ebenfalls wegen des Windes. Und am Tagesziel verziehen wir uns schnell in unserem Zimmer in einem einfachen Hostel.