• de
  • nl

Archiv Erika + Jürg - Reiseberichte - Südamerika 2010+ - Argentinien 2010 B - Porito Moreno

Seite drucken

26. … 28. Dezember

Reiseroute: Puerto Natales – Grenze Chile/Argentinien - Calafate – Porito Moreno - Calafate, total 475 km. Fotogalerie


Hinweis: Der in diesem Subkapitel beschriebene Reiseabschnitt liegt teilweise in Chile und wurde zwecks einfacheren Aufbaus dem Hauptkapitel Argentinien B zugeordnet.

 

 

Vermutlich reisen wir heute zum letzten Mal in Argentinien ein. Es ist nicht zu glauben: Als zwischenzeitlich erfahrene Reisende haben wir im Pass fast zu wenig Platz für weitere Einreise- und Ausreisestempel. Wir müssen also Grenzübergänge sparen und damit Platz in unseren roten Büchlein, bis wir dann einen neuen Pass beschafft haben werden…

Wir durchreisen ein Kohleabbaugebiet und umrunden in weitem Bogen den Torres del Paine in etwa 100km Entfernung, und können so in der Ferne die verschiedenen Seiten des Massivs noch einmal betrachten. Wir biegen nun wieder auf die Ruta Cuarenta ein und befahren diese von nun an nordwärts. Die Fahrt geht durch Punagebiet, weite Ebenen mit Grasbüscheln besetzt, Lagunen, wie immer in dezenten Farbtönen. Einige Nandus, in der Morgensonne aufgeschreckte Hasen, Flamingos in den Lagunen, einsam weidende Pferde: eine friedliche Stimmung…

Dann erreichen wir den Lago Argentino und sind gespannt auf die am See liegende Ortschaft Calafate. Aber wir sind etwas enttäuscht: Auch Calafate ist eine schnell gewachsene, reine Touristenortschaft. Wir können ihr wenig Romantisches abgewinnen.

Die grosse Sehenswürdigkeit, welche hier vermarktet wird, ist der rund 80km entfernte Gletscher Porito Moreno. Man fährt mit Kleinbussen hin, mit Booten, man kann auf ihm wandern…

Glücklicherweise haben wir unser eigenes Gefährt und fahren am folgenden Morgen in aller Frühe zum „Tatort“. So erleben wir die sanfte Punalandschaft und den Gletscher allein.

In Ruhe können wir die etwa 60m hohe Gletscherabruchkante beobachten und versuchen, an der etwa 4km breiten Gletscherfront Eisabbrüche zu beobachten oder sogar zu fotografieren. Ersteres ist durchaus möglich, wenn man auf das erste leise Geräusch reagiert. Dann sieht man die Eisstücke fallen und mit lautem Krach oder Knall im See einschlagen. Das Fotografieren führt zu wenig attraktiven Bildern (man müsste wohl ein Video drehen).

Wir können etwa eine Stunde lang das Majestätische dieses Ortes geniessen. Dann ist es vorbei, weil nun eine Menge Touristen eintreffen, hergeschaufelt mit Bussen und Booten.

Wir beide ziehen ab; auf dem 80km-Rückweg machen wir diverse Halte, und entdecken an einem Picknickplatz die Orchis Magellanes, eine wunderschöne grüne Orchidee.

Im Hintergund des Lago Brazo Sur entdecken wir die Rückseite des Torres del Paine Massivs.