29. Mai bis 7. Juni, Reiseroute: Rundflug 450km, Maun - Xakanaxa - North Gate– Maun, Wir geniessen einige ruhige Tage im Audi Camp (Audi = weisser Fischadler) und lassen uns dort von Ron Mackay - einem der Mitbesitzer des Camps - für unsere Fahrten zum Moremi- und zum Chobepark beraten. Sein Freund Thomas bringt endlich unseren Notebook in Schwung und wir buchen Camps und Zutritt zum Moremipark, dem von nationaler Behörde geschützten Teil des Okavango-Deltas. Der Okavango entspringt in Angola und sein Wasser fliesst viele tausend Kilometer nach Süden, und verliert sich hier breit ausfächernd in den Okavango Swums in der Kalahariwüste. Da das Wasser hierfür etwa 6 Monate unterwegs ist, ist der Wasserhöchststand im Delta zeitverschoben während der lokalen Trockenzeit. Das ganze Jahr über ist hier deshalb Wasser; alles ist grün, neben den wenig tiefen Flussarmen und auch darin. Die Okavango Svums sind etwa halb so gross wie die Schweiz. Es ist ein wahres Paradies für hunderte von Arten Wasser- und anderen Vögeln, aber ebenso für viele Antilopenarten, Flusspferde, Krokodile, Nashörner. Elefanten, Giraffen, Paviane, Meerkatzen, Löwen, Leoparden und für viele andere Raubtiere. Auch für Erika und mich wirkt diese Landschaft wie ein Paradies. |
Wir beginnen unser Okavango-Abenteuer mit einem einstündigen Rundflug in einem einmotorigen Flugzeug, und versuchen unsere Erinnerungsbilder von 27 Jahren her wachzurufen. Bei einem solchen Flug geht es primär um das Erfassen der enormen Ausdehnung des Deltas und das Betrachten der verschiedenen Landschaftstypen, der mäandrierenden Flussarme, dem Farbkontrast zwischen trockenen Inselflächen, baum- und buschgesäumten Ufern, mit sattgrünen Schwimmpflanzen bedeckten Wasserflächen und den blauen Himmel reflektierende offene Wasserrinnen, z.T. vermutlich offen gehalten durch Flusspferde. Tierbeobachtungen hingegen sind schwierig aus einer Höhe von über 150m. Man kann nur sehr grosse entdecken, wie etwa Elefanten oder Giraffen. Dann erst starten wir mit unserem Geo in den Moremi Park, weitgehend über Kies- und Sandpisten, und kommen nach Stunden gut gerüttelt im South Gate an. Innerhalb des Parks navigieren wir mittels Shell-Karten und unserem lausigen GPS, welches wie immer, wenn es wichtig würde, wieder einmal wegen Überhitzung des Prozessors des Bordrechners abschaltet. Die Wege sind inzwischen relativ tiefsandig, eng und kurvenreich, und viele Büsche kratzen links und rechts am Geo, und an den Dachgepäckstücken. Die Vegetation ist wild und abwechslungsreich, wir sehen unzählige Flusspferde, Wasserböcke, Impalas, Giraffen, Wasserbüffel, Paviane, Meerkatzen und jegliche Arten Wasservögel an den Tümpeln und Wasserarmen, dazwischen in den Buschfahrtpassagen vor allem Tokos und Gabelracken, sowie einige Fischadler. Nur die grossen Raubtiere fehlen bisher. Nach etlichen Schwierigkeiten finden wir schliesslich die Campsite von Xakanaxa, direkt an einem Flussarm des Okavango gelegen, mit unzähligen Stellplätzen und natürlich praktisch noch leer (von wegen ausgebucht!), sowie ein sauberes Duschen- und Toilettenhäuschen. Wir lassen uns neben einem Campierer nieder: Es ist der Spanier Juan Ochoa, welcher ebenfalls wie wir ganz Afrika bereist. Wir plaudern mit ihm bis in die Abendstunden. Es könnte sein, dass wir etwa in einem Jahr unsere Autos zusammen nach Südamerika verschiffen, in einem Doppelcontainer. Wir bleiben jedenfalls im Kontakt. |
Dann fahren Erika und ich in Richtung North-Gate, wobei wir zum Paradise Pool und zum Hippo Pool hin kurven. Die Landschaft ist einmalig schön, mit stetem Wechsel von Baumgruppen zu Buschwald, einmal weitere Sicht auf ein Stück Grassavanne oder Schilf und dahinter Wasser, dann Wasserflächen mit Seerosen und Wasservögeln. Die Hauptverbindungsstrasse ist relativ breit und sandig, und lässt das Kreuzen von zwei Autos knapp zu. Die Wege hin zu den Tümpeln aber sind sehr kurvenreich, eng und mit Gestrüpp und Bäumen beidseits der Kurven, so dass man dauernd aufpassen muss, das Auto nicht zu arg zu zerkratzen oder die Schutzüberzüge der Reserveräder erneut zu zerreissen. Die Spiegelkombinationen werden einige Male nach hinten gedrückt, bzw. geschlagen. Gegen 14 Uhr erreichen wir das North Gate und besichtigen sofort die Campsite, welche erneut viel Auswahl lässt und unzählige Plätze aufweist. Hier hat es sogar zwei Duschen- und WC-Gebäude; aber alles liegt frei und ungeschützt in der Wildnis. Unser Campingnachbar erzählt uns später, er sei im letzten Camp des Nachts am Lagerfeuer von einer Hyäne angegriffen worden. Hier sei es besser. Woher weiss er dies eigentlich? Ganz geheuer ist es uns nicht. WC-Gänge in der Dunkelheit sind wohl nicht angebracht, denn die Löwen, Hyänen oder Leoparden, welche sich tagsüber leider erneut nicht gezeigt haben, könnten gerade des Nachts hier vorbeischauen. ÜbernachtungsorteMaun: Audi Camp, sehr gepflegte, weiträumige und schöne Campsite mit Bungalow- und Zeltvermietung, saubere WC und Duschen, sehr gutes Restaurant, Aufenthaltsraum, Bar, Wireless-Internet, Schwimmbad Getroffene ReisendeAlbert Foppen + Sandra Vels (Holland) von Australien kommend, Heimreise durch Afrika (www.albertensandra.web-log.nl) Geo-AusrüstungDas Paket mit dem Sinusinverter sei wieder aufgetaucht; wir lassen es nach Namibia schicken, weil wir erst dort wieder „stabile Adressen“ haben werden. Auch die Ersatzvisakarte von Erika lassen wir dorthin senden, Kommunikation, InternetLaden von fehlenden Treibern und richtige Einstellung des Notebooks durch Thomas (besten Dank); endlich ordentlicher Outlook-Mailbetrieb, Wireless und Kabelverbindung zum Internet. Nun gelingt sogar das Uploaden sämtlicher Fotogalerien über Südafrika auf unsere Website. |