18. bis 29. Mai, Reiseroute: Martinsdrift - Khama Rhino Park – Francistown – Gweta – Maun, 4 Teiletappen, total 1174km. Fotogalerie Die Farmer haben Respekt vor der Maul- und Klauenseuche, welche von Norden her durch Wasserbüffelherden eingeschleppt werden könnte. Aus diesem Grunde gibt es häufig in west-östlicher Richtung hunderte von Kilometern lange „buffalo-fences“ (=Büffelzäune), welche nur durch Durchgangsstrassen unterbrochen sind. Dort hat es dann Veterinär-Kontrollstellen mit einer Barriere. Man darf (dürfte) von Norden kommend in der Regel keine Fleisch- und Milchprodukte mitführen. Meistens verstecken wir unsere „illegale Ware“, und nur ein einziges Mal schaut ein Veterinär in unseren Kühlschrank und übersieht sogar die dort befindlichen eingepackten Pouletschenkel. Strafe hätte es keine gegeben; die vorgesehene Sanktion ist entweder sofort aufessen oder Wegwerfen des gesperrten Lebensmittels. Wir reisen von Südafrika kommend via die Grobler’s Bridge nach Botswana ein, über den Limpopo River. Die Grenzformalitäten gehen beidseits reibungslos über die Bühne, das Carnet de Passage kann erneut eingesetzt werden. Hingegen weiss man auf botswanischer Seite nichts von der Existenz einer Yellow Card, welche nun unsere südafrikanische Haftpflichtversicherung für alle COMESA-Staaten ergänzen sollte (ähnlich der Carte Brune in Westafrika). Wir müssen eine separate Haftpflichtversicherung für Botswana zahlen, zusammen mit einer Strassensteuer. Wir beschaffen Pulas (botswanische Währung), sowie eine botswanische Zain-Handy-Pinkarte zusammen mit „Air Time“, sprich Prepaid-Telefonkarte (ähh, diese Fremdwörter…). |
Unser erstes Ziel ist der Khama Rhino Park, wo wir dem Namen entsprechend erwarten, viele Nashörner in freier Natur zu erleben. Die Realität ist dann leider etwas enttäuschend, das Camp im Park ist mangelhaft eingerichtet, die Wege ebenso schlecht beschildert und auf der am Gate erstandenen Park-Karte sehr ungenau wiedergegeben. Wir sind eben nicht mehr im wohlorganisierten Südafrika… Wir sehen kurz ein einziges Breitmaulnashorn, bevor es sich im Busch verdrückt. Vielleicht sind wir etwas zu sehr verwöhnt worden mit der grossen Zahl von Tieren im Krügerpark, so dass wir die beobachteten Impalas, Zebras, Wasserböcke, Gnus und Springböcke als etwas geringen Erfolg einstufen. Auch bezüglich Vögel sind wir wohl aus dem gleichen Grund eher etwas enttäuscht: Wir beobachten Helmperlhühner, Tauben, Laufhühnchen, Gabelracken, Strausse, Kap-Geier, Gelbschnabeltokos, Kronenkiebitze, Graulärmvögel, Riesentrappen, Girlitze und einen Wiedehopf. Von hier fahren wir nach Francistown, der zweitgrössten Stadt des Landes, nahe der Grenze zu Zimbabwe gelegen. Wir checken im Woodlands Stop Over Camp ein, um hier unsere erwartete Ersatzteilsendung aus der Schweiz in Empfang zu nehmen. Aber es ist kein Paket da. Wir warten sieben weitere Tage auf dessen Ankunft, dann geben wir auf. Das Paket sei verschollen, sagt man uns. Weiterhin müssen wir also bestimmte unserer Geräte mit langen Kabeln an 230V-Steckdosen auf den Campinplätzen anschliessen. Auf der Campsite haben wir es laufend mit Tieren zu tun. An den ersten zwei Tagen bekämpfen Erika und ich (schliesslich erfolgreich) eine Ameiseninvasion, am dritten Tag tun es sich drei Meerkatzenaffen in unserem Geo gemütlich und fressen unsere Früchtevorräte komplett weg. Von nun an halten wir unser Gefährt besser verschlossen, wenn wir nicht gleich daneben sitzen. Nach diesen negativen Tierbegegnungen geniessen wir dann wieder als Naturliebhaber jeweils am frühen Vormittag und gegen Sonnenuntergang all die herumhüpfenden und herumfliegenden Gabelracken, Schwarzbauchglanzstare, Tauben, Gelb- und Rotschnabeltokos, Haubenbartvögel, Amethyst-Glanzköpfchen, Rotbauchwürger, Drossellerchen, Flötenwürger, Paradiesschnäpper, Schwarzzügeldrossling, Helmperlhühner und viele andere, schwieriger zu bestimmende kleine Vogelarten. Ein wahres Vogelparadies! Wozu eigentlich in einen Nationalpark fahren? |
Nach den sieben fast unwirtlich kalten Nächten in Francistown sind wir froh, weiterzufahren nach Westen zu den Makgadikgadi Pans, den wahrscheinlich grössten Salzpfannen der Erde. Hier besuchen wir ein Bird Sanctuary; ÜbernachtungsortePaje: The Khama Rhino Sanctuary, Campsite im Park, ohne Schutzzaun, schlechter Plan und schlecht beschildert, WC unauffindbar, Restaurant nur fahrend erreichbar. Geo-AusrüstungVergebliches Warten auf den Sinusinverter: Die Ersatzsendung ist verschollen. Wir nähen in mühseliger Arbeit einen Riss am Dachzelt zu, und installieren eine Spannschnur für den Rücktürvorhang. |