24. bis 25. JanuarReiseroute: Shakawe – Divundu – Katima Mullilo, 2 Teiletappen, total 361 km. Fotogalerie Vorab für gewiefte Reisende: Caprivi ist natürlich kein eigener Staat, sondern lediglich der östliche schmale Streifen Namibias, nördlich von Botswana liegend. Nach dem botswanisch/namibischen Grenzübergang fehlen noch 20km bis zur Mahangu Lodge, einem der schönsten Aufenthaltsorte unserer ersten Etappe im südlichen Afrika. Wir fahren nun auf Kiesstrasse und schliesslich biegen wir nach rechts auf die Sandpiste und erreichen nach 3km die Mahangu Lodge. Die Managerin zeigt uns die möglichen Stellplätze (wegen des hohen Wasserstandes) und wir wählen wie das letzte Mal einen solchen direkt am Okavango-Ufer. Den Fluss sehen wir übrigens hier zum ersten Mal heute… Wir relaxen vor unserem Geo und schauen den Vögeln zu; ein Münchner kommt vorbei und plaudert mit uns. Noch immer ist kein Test unseres verbesserten Regenzeltes in Sicht, den die Sonne scheint „in Strömen“. Eigentlich wären wir eine zweite Nacht hier geblieben, aber nach dem Morgenessen baut sich eine schwarz drohende Wolkenmasse auf, so dass wir fluchtartig unsere Sachen packen, auschecken und die Fahrt wieder aufnehmen. Im Prinzip wollen wir durchfahren bis Livingstone, dies wäre etwa gleich weit wie gestern, auf guter Teerstrasse. Was wir dabei nicht überlegt haben, ist der aufwendige Zollübergang nach Sambia hinein… |
Der Regen hört bald einmal auf, und statt seiner Kühlung kommt nun erneut drückende Hitze, welche uns veranlasst, mit voll aufgedrehter Kühlung zu fahren. Wir durchqueren den Bwabwata National Park, sehen aber ausser den Warnschildern vor Elefanten und deren Dung auf der Strasse praktisch keine wilden Tiere, ausser einiger Gruppen Strausse. Es hat aber auch hier Haustiere, weil die San ganz offensichtlich im Park drin leben dürfen. Die Schutz-Grasstreifen links und rechts der Strasse weisen Gruppen von Gräsern mit mehr als einem Meter Höhe auf, dann wieder „Kissen“ von Gräsern mit rötlich blühenden Rispen, dann noch niedrigere Gräser, bräunlich blühend. Entsprechend muss Erika höllisch aufpassen, weil wilde Tiere und Haustiere erst knapp vor dem auf die Strasse Treten erkannt werden könnten; es würde kaum ein Bremsweg verbleiben… In Katima Mullilo angekommen tanken wir die Dieseltanks voll, weil anzunehmen ist, dass dieser in Sambia teurer sein wird. Mit Schrecken bemerken wir erst hier, dass sich einer der beiden Glasschäden an der Frontscheibe zu zwei veritablen Rissen von je über 10 cm Länge entwickelt hat. Vermutlich ist dieser entstanden, als wir die aufgeheizte Scheibe innen mit stark gekühlter Luft angeblasen hatten. Eine Garage für eine Risikobeurteilung finden wir in Katima-Mullilo nicht, also riskieren wir die Weiterfahrt zu den Grenzposten. Der namibische Postengeht wie immer zügig. Hier lasse ich das alte Carnet zum letzten Mal ausstempeln. Der sambische Grenzposten aber hat es in sich: Zuerst muss ich die beiden Visa lösen und bezahlen, dann folgt die Entrichtung der Carbon-Tax, und das Einführen unseres Geos durch Einschreiben einer Zeile in ein Buch. Dann geht’s in ein weiteres Büro, wo ich eine halbjährige Haftpflichtversicherung für Sambia abschliesse (als Grundversicherung für eine halbjährige Yellow-Card). Nach neuerlichem Eintrag in einem Buch, wird nun auch mein neues Carnet de Passage angestempelt, obwohl dieses eigentlich erst am 1. Februar gültig wäre. So, diese Hürde wäre geschafft; ich habe meine beiden Carnets im gewünschten Zustand. |
In einem anschliessenden Bürocontainer schreibt eine Dame den Inhalt der Fahrzeugausweise und mehr in die Bildschirmformulare, etwa 5 an der Zahl. Als sie endlich fertig ist, druckt sie eine wunderschöne A4-Quittung aus, welche diplomartig bescheinigt, dass ich nun die Roadtax für Sambia bezahlt hätte. Aber vor dem Container geht’s weiter zu einem kleinen Schuppen, wo ich die Fuel Tax bezahlen muss. Erneut eine Buchzeile mit Motorennummer, Fahrgestellnummer, Datum der Einlösung etc. Endlich bin ich auch hier fertig und kann zum Geo zurück, wo Erika „gekocht“ von der Hitze auf mich wartet. Mit so viel Zeitaufwand für diese Grenze (Gegen zwei Stunden) hatten wir nicht gerechnet, und wir müssen nun bis Livingstone weiterfahren, denn erst dort hat es vernünftige Camps und Lodges. Da ist aber noch das Problem der Windschutzscheibe mit Doppelsprung. Ich halte es für angebracht wegen des Fahrwinddruckes nicht mehr schneller als 80km/h zu fahren. Denn wenn die Scheibe bricht, haben wir ein echtes Problem: Wesentlich geringere Geschwindigkeit, oder bei Gewitter gar nicht auszudenken…. Ich mahne Erika den Schlaglöchern präzise auszuweichen und beobachte dauernd, ob sich die beiden Sprünge verlängern. Bis Livingstone, wo wir etwa um 1830 eintreffen, kann ich ein Wachsen von lediglich etwa 2mm feststellen. Geschafft…. |