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Archiv Erika + Jürg - Reiseberichte - Westafrika 2009 - Mali - Mali 2

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8. bis 10. März, Reiseroute: Bamako – Segou – Djenne - Bandiagara. 3 Teiletappen, total 726 km. Fotogalerie
Nach der ausgiebigen Reisepause in Bamako geht die Reise weiter in den Osten des Landes, mehr oder weniger dem Fluss Niger folgend. In Segou beginnt das grosse Binnendelta dieses
Flusses, welches besondere Landschaften hervorzaubert, je nach Wasserstand und Regenzeit. Unser Besuch fällt in die Trockenzeit, wo der Niger nur noch wenig Wasser führt, und weite, trockene Schwemmlandflächen sich auftun.

Dazwischen sind häufig üppig bewachsene Landstriche, immer dann, wenn das vorhandene Grundwasser dies zulässt. Wir fahren auf der nördlichen Seite des Nigers, aber es hat viele ergänzende Flussarme, so dass wir hie und da Wasser zu überqueren haben, was nun etwas abenteuerlicher ist. Die kleine Fähre zurück auf das südliche Ufer des Nigers fährt allein für unseren Geo, und der Kapitän steuert das Schiff gewunden um viele Sandbänke herum. Beim Verlassen der Fähre muss ich mit dem Geo sogar ein Stück weit durchs Wasser fahren.

Die Frauen eines Dorfes leeren gerade ihre Brennöfen, als wir vorbeifahren. Diese bestehen aus einer kreisförmigen Mauer mit untenliegenden Lüftungslöchern. Grosse und schwere kugelig geformte Gefässe werden von je vier Frauen sorgfältig aus dem Ofen gehoben. Einige verladen das fertige Brenngut auf einer Eselkarre.
Wir erreichen Djenne an einem Markttag, was das Durchfahren der ohnehin engen und verwinkelten Gassen dieses malerischen Städtchens noch erschwert. Es geht vorwärts im Schritttempo oder weniger.

Später erkunden wir das Ganze zu Fuss, insbesondere die Moschee in der speziellen Lehmziegelbauweise mit eingebauten Gerüsthaltebalken, für Unterhaltsarbeiten gedacht.
Etwas Malerisches betrachten in Westafrika bedeutet natürlich immer, den daneben liegenden Dreck und Abfall auszublenden, oder beim freien Atmen etwas zurückhaltend zu sein
Mali ist 30-Mal grösser als die Schweiz und hat 13 Millionen Einwohner. Verschiedenste Völker und Rassen leben hier friedlich miteinander. Es hat hier unter anderem Fulbe, Bozzo (Fischer und Nomaden auf dem Niger), Peul (Hirten und Nomaden), Dogon (Landwirte, Viehzüchter) und natürlich auch Tuareg.

Die meisten Angehörigen dieser Völker sind nicht so schlank und grazil wie die Völker Senegals. Die Frauen haben meist einen ausgewölbten Hintern. Hier ist das Schönheitsideal sowieso nicht schlank sein; ein Malier wählt eher eine korpulente Frau, „an der was dran ist“. Die Kleider sind aber genau so bunt und fröhlich wie in Senegal und Gambia, und genau so freundlich begegnen uns alle Menschen dieses Landes.
Im Vergleich zu Senegal und Gambia hat es weit weniger Polizeikontrollen. Die installierten Sperren sind oft unbesetzt, oder der Dienst tuende Polizist winkt uns vorbei, damit er den Schatten nicht verlassen muss.

In Bandiagara steigen wir im Hotel Cheval Blanc ab, welches Jean aus Lausanne seit 1998 aufgebaut hat. Hier treffen wir auf Jon und Regula und sie erzählen begeistert von ihrer zweitägigen Fahrt durchs Dogonland. Schliesslich feiern wir den Abschluss unserer gemeinsamen Reise mit einem Nachtessen unter dem Sternenhimmel von Bandiagara; die beiden werden in wenigen Tagen nach Hause fliegen. Wir hatten eine sehr schöne Zeit miteinander.

Übernachtungsorte

Segou: Hotel l’Auberge, gehört dem Libanesen Raymond, Schwimmbad, Geo im Hof des Annexes, Campieren gestattet
Djenne: Hotel Djenne Djenno, gehört der Schwedin Lucy, aufgebaut 2006, offiziell kein Campieren, sehr sauber.
Bandiagara: Hotel Kambary Cheval Blanc, Besitzer Jean, Schweizer. Campieren im Hof, ohne Schatten.

Ausrüstung Geo, Kommunikation

Erneute nächtliche Störung durch den piepsenden IBS-Batteriemanager, welcher nur durch Abschalten der Kühltruhe „besänftigt“ werden kann. Ein längeres Telefongespräch mit IBS zeigt, dass ein Beuteileersatz notwendig ist. Dafür brauchen wir aber für etwa eine Woche eine stabile Adresse, damit die Teile geschickt werden können. Dies wird entweder in Ouagadougou oder in Accra sein. Als behelfsmässige Notlösung werden die beiden Batterien parallel geschaltet. Dies ist ein riskanter Zustand.

Nutzlose Versuche in Bandiagara, nur wenigstens die Mails herunterzuladen. In Sevaré gelingt dies wenigstens, an arbeiten an der Webseite ist nicht zu denken.
Der sogenannte Sinus-Inverter von IBS funktioniert nicht mehr, d.h. ich kann Geräte mit 230Vac-Anschluss fortan nur noch in Hotelzimmern betreiben, bis das Problem behoben ist.