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Archiv Erika + Jürg - Reiseberichte - Westafrika 2009 - Gambia

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23. bis 27. Februar, Reiseroute: Karang - Banjul – Sokota – Tenduba - Georgetown – Bassé Santa Su. 4 Teiletappen, total 450 km. Fotogalerie
Die senegalesisch-gambische Grenze ist leicht und schnell zu passieren: Das Laisser Passer abgeben, in Gambia das Carnet de Passage abstempeln lassen.
Die vielen Checkpoints in Gambia stören uns auch hier nicht: Alle Polizisten oder Soldaten sind immer sehr freundlich und wir fühlen uns bei deren häufigen Präsenz eigentlich nur sicherer. Wichtig ist natürlich, dass wir für das Plaudern mehr Zeit haben als sie. Schwierig wird dies erst in den heissen Nachmittagsstunden, wenn die Beamten und wir fast „verdampfte Gehirne“ aufweisen.

Wir suchen Schatten, wo wir können, und die Nächte in den Camps sind gerade angenehm zu verbringen. Das Vorhandensein der Dusche (mit Wasser!) ist mittlerweile bei jeden Campement oder Lodge für uns ein sehr wichtiger Checkpunkt geworden.
Für unsere Fahrt entlang des Gambiaflusses hatten wir romantische Flusslandschaften erwartet, mit Pirogen von Fischern und waschenden Frauen am Ufer. Dem ist aber überhaupt nicht so. Wegen der Gezeitenströmungen hat es bis 100km landeinwärts Salzwasser, so dass beide Ufer dicht mit Mangroven bewachsen sind.

Die neu erstellte Strasse führt zudem schnurgerade durch die anliegenden Wälder oder Savannen, und der rote Staub, von der Piste her aufgewirbelt, legt sich links und rechts auf das satte Grün der recht üppigen Pflanzenwelt.
Die malerischen Dörfer, aus Lehmziegelhäusern und Schilfrunddächern erbaut, werden durch die Piste zerteilt, und auch die Menschen erdulden mit stoischer Ruhe den Staub der durchfahrenden Autos. Die Bewohner der meisten Dörfer bieten an der Strasse gestapeltes Brennholz zum Kauf an, manchmal auch Holzkohle oder Töpfe.

Gambia ist viermal kleiner als die Schweiz und hat 1.5 Millionen Einwohner. Das kleine Land ist beidseits des Gambiaflusses „angeklebt“, und an drei Seiten von Senegal umschlossen. Das Land ist touristisch relativ gut erschlossen, und entsprechend sind die Kinder getrimmt darauf, uns entgegen- oder nachzulaufen, „Dubab“ (Weisser) oder „Cadeau“ rufend. Selbsternannte „Guides“ bieten aufdringlich ihre Dienste an, wobei immer mehrere gleichzeitig auf uns einreden.
Wir erleben in Gambia total vier Fährenüberfahrten. Alle sind total spannend: Da ist einmal die meist mehrstündige Wartephase, welche Gelegenheit für viele Gespräche mit Einheimischen bietet, aber auch dem Abwimmeln von aufdringlichen bis frechen Verkäufern und Möchtegern-Guides. Dann folgt die Überfahrt, wo man im Auto sitzend Gelegenheit hat im versteckten die Kamera zu benutzen, und wiederum Gespräche mit Umstehenden zu führen.

In Gambia „landen“ viele Afrikafahrer, welche in Europa ein billiges, fast schrottreifes Gefährt erstehen, dieses zumeist nach Gambia fahren, und hier verkaufen. Ein interessantes Gespräch kann ich mit einem Deutschen führen, welcher bereits zum 15. Mal nach Westafrika fährt, um hier ein Auto zu verkaufen. Er erzählt, dass er in Deutschland jeweils ein Auto im Preisbereich 1500 bis 3000 € kauft, und hier in Gambia oder in Nachbarländern mit einem Gewinn von 500 bis 2000 € weiterverkauft. So macht er seit Jahren preiswerte Ferienreisen und kennt mittlerweile die Wege und Pisten nach Westafrika relativ gut.
In einem Camp unterhalten wir uns lange mit einem schwedischen Ehepaar (50-und 49-jährig), welches hier zwei Jahre Volontariat verbringt für ein Entwicklungshilfeprojekt. Der Mann baut Schulhäuser, Spitäler, Latrinen und Ähnliches, die Frau lehrt die Ein-heimischen Bienenzucht, Geflügelzucht und Gartenanbau.

Übernachtungsorte

Sokota: Camp Sokota, wiederum ein Treffpunkt von Reisenden, sauberes Kleinod mit viel Schatten, gehört einem deutschen Paar (Claudia und John)
Tenduba: Camp Tenduba, romantisch am Fluss gelegen, mit guten Einrichtungen. Wird von Vogelbeobachtern genutzt als Übernachtungsort. Allerdings fehlt tagsüber das Wasser in der Leitung.
Georgetown: Bird Camp, idyllisch am Gambia gelegen, Duschen ist möglich.

Geo-Ausrüstung

Treppenspannverschluss nachjustieren, Schliesszylinder der Rücktüre reinigen