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Archiv Erika + Jürg - Reiseberichte - Westafrika 2009 - Burkina Faso - Burkina Faso 1

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16. bis 22. März, Reiseroute: Koro – Ouagadougou – Bobo Dioulasso – Banfora – Ouagadougou, 4 Teiletappen, total 1592 km. Fotogalerie
Burkina Faso liegt südlich von Mali, ist aber immer noch in der Sahelzone gelegen, und entsprechend trocken und spärlich ist die Vegetation. Die Landschaft wechselt laufend zwischen Buschsavanne und Baumsavanne. Es liegt viel Staub in der Luft, so dass alles wie trüb und neblig wirkt.

In Ouagadougou arbeiten Dutzende von Webervögeln an ihren hängenden Nestern über unserem Geo und diejenigen, welche damit fertig sind, balzen darunter hängend mit ihrem grüngelben Federkleid. Einige Weibchen sprechen darauf an, dann folgt ein wilder Verfolgungsflug. Alles in allem ein emsiges und lärmiges Treiben.
Der Südwesten bei BoBo-Dioulasso hingegen wirkt grün und saftig. Es scheint das Land der Mangobäume zu sein.

Wir fahren zum Tengiela-See, wo wir uns per Piroge über den See rudern lassen. Wir können dabei bis etwa 20m an eine Flusspferdfamilie heran gleiten und diese längere Zeit beobachten. Die Rücken der Tiere ragen aus dem Wasser, ebenso die Köpfe. Manchmal reisst eines davon wie gähnend das Maul auf. Ruhig gleiten wir durch Seerosenteppiche weiter und geniessen die Morgenruhe des Sees. Interessant ist der erneute Wechsel des Baustils der Wohnsiedlungen: Die Speicher sind z.T. grösser geworden, es gibt offensichtlich mehr zu lagern; dann wiederum hat es viele kleine Speicher nebeneinander, welche durch knorrige Äste vom Boden weggestützt werden, und natürlich immer darüber die zierlichen Schilfdächer.

Die Lehmsiedlungen geben wieder um eine Nuance ein neues Bild ab, vor allem darum, weil die Gebäude und Speicher meistens nicht mehr durch eine Hofmauer verbunden sind, und weil hier sehr kleine schlanke Speicher in grosser Zahl vorkommen, deren Boden durch Lehmziegelfüsse frei abgestützt sind.

Unser Versuch, im Institut de Geografie de Burkina vernünftige Karten des Landes zu kaufen, zeigt, dass dort immer noch Karten der Zeit von 1960 verkauft werden. Seit der Unabhängigkeit des Landes gibt es also keine Kartennachträge und keine Neuausgaben.

Ausrüstung, Geo

In Ouagadougou bestellen wir definitiv die Ersatzteile zum IBS-Batteriemanagementsystem, und erhalten die Teile per Post/TNT 5 Tage später, wobei wir allerdings gezielt dafür nach Ouagadougou zurückfahren. Die Kühlbox lässt sich nicht mehr einschalten. Es sieht so aus, wie die Ein/Aus-Taste defekt wäre. Also sofort leer brauchen, denn wir sind mitten im Busch draussen. Erst nach Tagen kann ich im Internet Telefonnummern von Waeco suchen und anrufen. Ich erhalte so einen Typ, dass sich die Taste der Folientatstatur verklemmt haben könnte. Ich öffne das Gerät und kann tatsächlich Abhilfe schaffen. Wuff, Glück gehabt, sonst wäre hier eine weitere Wartephase auf Ersatzteile nötig geworden.

Burkina Faso ist 7 Mal grösser als die Schweiz und hat etwa 12 Millionen Einwohner. Die Hauptstadt Ouagadougou hat gegen 2 Millionen Menschen und macht einen sauberen, geordneten Eindruck. Der Verkehr ist dicht und lebendig, aber nicht hektisch.
Allerdings muss ich mich zuerst zurechtfinden mit der Fahrweise der Unmenge von Mopedfahrern und –Fahrerinnen. Sie überholen den Geo ohne Bedenken während dem Fahren rechts und links und schwenken knapp vor unsere Stossstange. Zwar oft nur 30cm, aber es würde genügen, sie zu Fall zu bringen, wenn ich genau mein Tempo beibehalten würde.

Bei den vielen Rotlichtern hat es dann ganze Trauben von Moped- und Motorradfahrern, welche sich auf jeden Fall als erste auf die Kreuzung stürzen bei Grün, oder auch vorher. Auch von der Gegenrichtung her kommen gleiche Gruppen von Fahrern auf mich zugeschossen; die Aufteilung der Strasse in Fahrbahn und Gegenfahrbahn geschieht nach Bedarf und wechselt laufend.