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Archiv Erika + Jürg - Reiseberichte - Südl. Afrika 2009 - Namibia 2009 - RundreiseFamilie - Twyfelfontein

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17. bis 22. Juli

Reiseroute: Swakopmund - Walvisbay - Swakopmund – Uis – Twyfelfontein, 3 Teiletappen, total 518 km. Fotogalerie

Ein Kleinbus holt uns heute ab in Swakopmund, dann geht es 35 km durch die Wüste nach Walvisbay, wo wir mit einem Katamaran in See stechen. Es wird ein Ausflug rund um die Bucht, wo einer unserer Matrosen vorerst mit zugeworfenen Fischen fliegende Pelikane und Möwen anlockt. Ich bin schon lange ein Fan von fliegenden Pelikanen; es lässt sich hier aus nächster Nähe der ästhetische Flug beobachten und fotografisch festhalten.

Der Kapitän und Bootsbesitzer ist ausserordentlich freundlich und gibt uns viele interessante Informationen zu der Tierwelt hier am Atlantik. Liebevoll erklärt er Brian auch das GPS und den Kreiselkompass. Dann überqueren wir die Bucht und können nun einer Gruppe Tümmlern (Delfine) zuschauen, wie sie vor dem Boot herumspielen. Auch einige Seehunde sind dabei.

Dann  besuchen wir an der gegenüberliegenden Landspitze Seehundkolonien, welche sich zum kleineren Teil fröhlich im Wasser tummeln, und zum grösseren Teil aber faul am Ufer herumliegen. Im offenen Meer vor der Landzunge sind einige kleine Delfine zu sehen. Dann ist wieder Flugfüttern von Pelikanen angesagt, bis ein Seehund auf unser Boot klettert und Fische bettelt. Einige der Kinder und der erwachsenen Gäste setzen sich neben das Tier und streicheln es. Schliesslich hält der Kapitän den Katamaran an, und wir erhalten Champagner, Austern und kleine Häppchen. Zurück in Swakopmund können wir etwas Shoppen und Bargeld beschaffen. Es wird auf unserer Route für lange die letzte stadtähnliche Siedlung sein.

Am nächsten Morgen ist auch die Kristall Galerie von Swakopmund geöffnet, welche wirklich sehenswert ist. Als angebliches Prunkstück wird ein vier Meter hohes zusammen hängendes Quarzkristallgebilde gezeigt. Mir gefallen aber besonders die vielen Turmaline, welche in verschiedensten Farben und Auslagen präsentiert sind. Es hat Zitrine, Amethyste, Pyrite, Rosenquarze, Aquamarine, und viele andere wunderbare Steine. Hinter Fenstern arbeiten Goldschmiede an ihren Schmuckstücken, schleifen Halbedel- und Edelsteine und passen sie in goldene oder silberne Fassungen ein, oder durchbohren Halbedelsteine, oder gestalten Ketten aus solchen.

Dann starten wir für unsere nächste Fahrtetappe nach Uis beim Brandberg. Wir durchqueren zuerst die Namibwüste Richtung Osten, langsam und stetig Höhe gewinnend. Kurz vor Usakos befinden wir uns bereits auf 1200müM, und zweigen nach Norden ab, an der beeindruckenden Silhouette der Spitzkuppe vorbei. Überhaupt sind alle Berge und Bergrücken sehr speziell hier, weil sie wie Inseln aus dem „Grasmeer“ ragen. Wir sehen in kurzer Entfernung eine Straussenfamilie, und vereinzelte Springböcke. Marlo und Brian finden am Wegrand Kristalle und packen begeistert ihre Funde in einen Kessel.

Eine breite Kiespiste erlaubt uns ein zügiges Tempo. Wir müssen einzig aufpassen bei den immer wieder vorkommenden Bodenwellen, welche für abfliessendes Regenwasser am tiefsten Punkt jeweilen fast scharfkantig ausgeformt sind. Es gilt hier, das Tempo extrem zu drosseln. Wir überqueren das gegenwärtig wasserlose Flussbett des Omaruru und erreichen schliesslich die Ortschaft Uis, unweit des gewaltigen Massivs des Brandbergs. Wir übernachten schliesslich im Brandberg Rest Camp.

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Heute geht die Fahrt weiter Richtung Twyfelfontein. Die Strasse steigt vorerst gegen Norden führend wieder an und nach dem Kulminationspunkt auf etwa 800müM öffnet sich plötzlich eine weite Landschaft vor uns, mit gras- und buschbewachsenen Ebenen, umsäumt von einzelnen Bergen und Bergrücken. Wir erreichen das Camp Xaragu, wo wir erneut auf Heinz und Marianne treffen, mit einem nigelnagelneuen Camper. Der Abend ist angenehm warm und wir freuen uns auf die Nacht, weil anzunehmen ist, dass wir für einmal nicht frieren werden. Tatsächlich ist es auch am Morgen noch angenehm warm, keine Spur von Frieren. Das Morgenessen nehmen Erika und ich sogar im Freien.

Wir fahren später mit unseren beiden Autos etwa 30km zurück nach Twyfelfontein, wo wir auf einem stündigen Spaziergang die berühmten Fels-gravuren besichtigen. Sie haben ein geschätztes Alter von 2000 bis 6000 Jahren, stammen also aus der Steinzeit und zeigen Tiere, sowie menschliche und tierische Spuren. Alle diese Figuren sind auf heruntergestürzte Felsen und Felsplatten geritzt.

Wir suchen und entdecken anschliessend die am Vortag nicht auf Anhieb gefundenen „Orgelpfeifen“. Es sind dies senkrechte stehende Felsstrukturen, welche aus erstarrtem Magma bestehen, welches vor Jahrmillionen in Erdspalten eindrang. In der Nähe liegt der „verbrannte Berg“, aus schwarzen Gesteinsschichten bestehend. Er sieht tatsächlich aus wie verkohlt.

Übernachtungsorte

siehe Liste Campsites Namibia 09 (Download pdf)