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Archiv Erika + Jürg - Reiseberichte - Südl. Afrika 2009 - Namibia 2009 - Ersteindrücke

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26. Juni bis 11. Juli

Reiseroute: Katima – Divundu – Otavi - Okahandja – Windhoek – Swapokmund – Rostock Ritz – Betesda – Windhoek – Ondekaremba, 8 Teiletappen, total 2913km. Fotogalerie
Von Sambia her kommend durchfahren wir vorerst den sogenannten Caprivistreifen. Wir geniessen einen mehrtägigen Aufenthalt in der Mahangu Safari Lodge am Okavango: Ein kleines Paradies für uns. Wir campieren direkt am Fluss und die Flusspferde grunzen nicht nur des Nachts im Wasser, sie besuchen uns auch mehrfach und umrunden unsern Geo. Tagsüber bewundern und fotografieren wir neugierige Schwarzbauchglanzstare, Braundrosselinge,  Rotbrustwürger und Tauben, sehen am wolkenlosen Himmel ganze Geschwader von Kranichen vorbeiziehen.
Jenseits des Flusses baden Elefantenfamilien und grasen Wasserbüffelherden.

Von hier zieht es uns in zügiger Fahrt nach Windhoek, denn Erika und ich wollen uns noch gut vorbereiten für die anstehende gemeinsame Namibia-Reise mit der Familie unserer Tochter Claudia. Wir nutzen unterwegs die Gelegenheit, einige der dafür gebuchten Übernachtungsorte zu testen, und machen uns bereits Überlegungen, welche Abwechslungen wir unseren beiden Enkeln Marlo und Brian auf der kommenden Reise werden bieten können.

In Windhoek reparieren und ergänzen wir mehrere Systeme des Geo, um schliesslich eine mehrtägige Erkundungsrunde durch die Namibwüste und die Naukluftberge zurück nach Windhoek zu absolvieren. Erika und ich sind begeistert von dieser weiten Landschaft, den weiten, mit weissgoldenem, dürren Gras bewachsenen Ebenen, und den umgebenden Bergkämmen in der Ferne, manchmal auch wie Inseln aus dem Grasmeer ragend. In der fast menschenleeren Gegend sieht man hie und da vor dem imposanten Hintergrund eine Straussenfamilie oder einzelne Orixantilopen, oder es rennen einige Warzenschweine über die Piste.

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Namibia ist etwa 20 Mal so gross wie die Schweiz, hat aber nur etwa 2 Millionen Einwohner. Obwohl dünn besiedelt, hat das Land eine relativ gute Infrastruktur für den Tourismus und ein gut ausgebautes und unterhaltenes Strassennetz. Die wichtigsten Hauptachsen sind asphaltiert, die übrigen Strassen bilden in der Regel breite und staubige Schotterpisten. Wie im übrigen südlichen Afrika herrscht Linksverkehr. Ob Asphalt oder Schotterpiste, bei dem relativ geringen Verkehrsaufkommen wird ganz ordentlich „auf die Tube gedrückt“: Namibier und Südafrikaner brettern ohne Weiteres mit 100 bis 120km/h über die staubigen Pisten, wobei zu sagen ist, dass bei Wellblechpisten Geschwindigkeiten von unter 20km/h oder über 80km/ angesagt sind. Im Zwischenbereich würde man zu stark durchgeschüttelt und durchvibriert… Polizeiliche Strassensperren gibt es hier nicht.

Trotz seiner Lage am südlichen Wendekreis gehört das Land zu den relativ trockenen Gebieten im südlichen Afrika und die Landschaft wird unter anderem stark geprägt von den beiden Wüsten Namib und der Kalahari.

Für die Einreise benötigen wir kein Visa, benutzen aber erneut unser Carnet de Passage, um unsern Geo von Sambia kommend in die südafrikanische Zollunion einzuführen. Auch hier in Namibia ist uns vorerst nicht klar, ob wir aufgrund des Zuschlags auf dem Treibstoff einerseits legal und andererseits zweckmässig haftpflichtversichert sind. Erst gegen Ende der Namibiaetappe wird mir bewusst, dass damit nur Personenschäden versichert sind. Es gelingt mir schliesslich, eine Haftpflicht-, Brand- und Diebstahlversicherung abzuschliessen, welche auch für die Nachbarländer Gültigkeit hat.

Übernachtungsorte

siehe Liste Campsites Namibia 2009 (Download pdf)

 

Ausrüstung, Geo

Unterhaltsarbeiten in Windhoek:
Hier können wir endlich den Ersatz-Sinusinverter behändigen und ich baue diesen sofort ein. (Allerdings ist dieser dann nach 600km Rüttelfahrt bereits wieder tot!)
Suche des lästigen Wasserlecks und schliesslich Ausbau und Nachschweissen der Biegekanten des grossen Edelstahl-Wassertanks. Gründliche Reinigung beider Tanks, welche aber offensichtlich noch keinerlei biologische Ablagerungen aufweisen.

Der Kühltruhenschalter ist einmal mehr blockiert und – inzwischen routiniert - mache ich diesen wieder gebrauchsfähig. Die Abdichtungsmaterialien zwischen den beiden Kabinen ersetze ich, der Halter des Iridiumtelefons wird tiefer gesetzt, und zwei Gestelle werden gängig gemacht, damit die Rakobehälter nicht mehr klemmen. Ich erstelle zudem Entwürfe für mehrere Bausteine und Einrichtungen, welche ich dann in der Schweiz beschaffen und herstellen werde.
Ein Pneu weist seitlich einen 2cm langen Riss im Gummi auf. Die angefragte Pneufirma versichert mir aber, dies sei kein Problem, ich solle ruhig weiterfahren, weil die vier Textilschichten unter dem Riss intakt seien. Der Pneu sei generell ausserordentlich stark.

Für den Ersatz der Windschutzscheibe wegen zwei Steinschlagschäden hole ich eine Offerte ein, verschiebe aber die Ausführung der Arbeit auf später, weil ich in den folgenden Wochen in Namibia noch weitere Schäden erwarte, und weil die Fahrersicht nicht beeinträchtigt ist.

Getroffene Reisende

Thomas Fischer (Schweiz), mit eigenem Landcruiser HZJ79 und Kabinenaufbau unterwegs, vorher 7jährige Weltumsege-lung (www.doublemagic.ch, www.photomagic.ch)