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Archiv Erika + Jürg - Reiseberichte - Südl. Afrika 2009 - Namibia 2009 - RundreiseFamilie - Kalahari

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12. Juli bis 16. Juli

Reiseroute: Ondekaremba – Kiripotip – Betesda – Sossousvlei - Betesda – Swakopmund, 4 Teiletappen, total 1095km. Fotogalerie

Am frühen Morgen des 12. Juli warten Erika und ich am Flughafen von Windhoek freudig und auch etwas ungeduldig, bis endlich Claudia, Stefan, Marlo und Brian in der Flügeltüre der namibischen Zollkontrolle erscheinen. Wir haben die Vier seit 5 Monaten nicht mehr gesehen. Die nächsten drei Wochen werden wir nun gemeinsam Namibia bereisen und entdecken. Wir setzen uns ins Restaurant und hören von den Buben, was sie beim Fliegen erlebt haben: Der Film bis um 0200 war sehr wichtig. Dann besprechen wir etwas die erste Teiletappe, und Stefan übernimmt das 4x4 Mietfahrzeug, einen Toyota Hilux.

Dann geht’s endlich los, 165km Richtung Süden an den Rand der Kalahariwüste. Wir haben Glück und können bald einmal eine Horde Paviane beim Überqueren der Strasse beobachten. Später halten wir an wegen einer Gruppe Kudus, eines Schabrakenschakals sowie eines Wasserbocks. Da ist ja ein super Start!

Unser Tagesziel ist die Farm Kiripotip, welche wir mittags erreichen. Wir sind hier für zwei Nächte in Bungalows untergebracht, mit Blick auf die Weiten der Kalahari. Zu den gemeinsamen Mahlzeiten mit dem Farmerehepaar Claudia und  Hans, sowie einigen Astronomen, wird jeweils eine Glocke geläutet, und die Farmerin erklärt uns dann jeweils die verschiedenen und reichlich aufgetischten lokalen Spezialitäten. Am frühen Nachmittag gibt’s Kaffee und Kuchen, ebenfalls gemeinsam und unter freiem Himmel.

Wir unternehmen mit Linus eine ausgedehnte Wanderung zu einem Wasserloch, und können auf recht grosse Distanz die scheuen Zebras, Kuhantilopen und Springböcke bewundern. Marlo und Brian knipsen eifrig, sammeln Federn, Knochen und besondere Steine.

Zurück in der Farm springen die Buben ins recht kalte Wasser des Schwimmbades. Dann zeigt uns Claudia von Hase ihren Garten, erklärt uns allerlei Bäume und Sträucher, sowie die Geschichte der Farm Kiripotip. Am Schluss führt sie uns in die Wollspinnerei und -Färberei, sowie in die Teppichweberei.

Nach dem Nachtessen wird uns eine Astronomieshow geboten. Wir begeben uns im Dunkeln zu den Plattformen mit den Teleskopen, und Rolf beginnt, die Lage unserer Sonne in der Milchstrasse zu erklären, sowie einige Sternbilder, vor allem das Kreuz des Südens und das falsche Kreuz des Südens. Dann zeigt er uns Doppel- und Dreifachsterne, diverse Kugelsternhaufen, sowie Jupiter und Saturn. Mit und ohne Teleskop ist es eine Freude, in dieser sauberen Luft den Sternhimmel der südlichen Hemisphäre zu erleben.

Nun geht es westwärts weiter, Richtung Naukluftgebirge und Namibwüste. Es hat erneut Strausse, Oryx und Paviane zu sehen auf der Strecke. Wir erreichen ohne Steigungen zu überwinden den Spreetshoogte-Pass, wo sich ein unwahrscheinliches Panorama vor uns öffnet: Wir sehen hinunter in die weiten Ebenen der Namibwüste, und viele Bergrücken, zum Naukluftgebirge gehörend. Dann geht’s steil und kurvig etwa 400m hinunter zu den besagten Ebenen. Dieser Pass kann also durchaus mit dem Maloja-Pass verglichen werden, weil er nur auf einer Seite eine wesentliche Höhendifferenz aufweist.

In südlicher Richtung durchfahren wir breite und engere Täler des Naukluftgebirges und erreichen schliesslich die Gästefarm Betesda. Auf dem Campingplatz treffen wir unsere „Container-Freunde“ von Durban - Marc, Claudine, Hugo und Jo - und freuen uns über das Wiedersehen.

Am folgenden Morgen ist frühe Tagwache und wir lassen uns vom lokalen Führer Albert nach Sossousvlei chauffieren. Eigentlich ist unter dieser Bezeichnung  ein etwa 40km langes Tal hinein in die Namibwüste zu verstehen, wo die Westwinde links und rechts des Talbodens 200 bis 300m hohe rote Sanddünen abgelagert und aufgeschichtet haben.

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Eine der Dünen besteigen wir, gegen den kräftigen Seitenwind ankämpfend. Wir können kaum atmen, und bräuchten doch die Luft dringend wegen des happigen Anstiegs. Marlo, Brian und Erika füllen Sandproben in Plastiksäckchen, ehe wir auf der sonnenbeschienen Seite die Düne hinunter rutschen, bzw. hüpfen und springen.

In der Tiefe des Tales hat es trotz allem einige Bäume, wegen des Flusslaufes, der jedes Jahr in der Regenzeit neues Wasser bringt. In freier Natur kredenzt uns Albert ein Morgenessen. Erika ist ganz begeistert, mit der Familie mitten in der Wüste zu frühstücken.

Albert ist ein ausgezeichneter Führer, und erklärt uns das Entstehen der Namibwüste, der Dünen, die verschiedenen Bäume und Sträucher, gibt Details über hier lebende Säugetiere und Schlangen, sowie Vögel, sowie über die Bastards, zu welchen er selber gehört. (Bastards werden die Mischlinge aus Hottentotten, sowie Afrikaanern und Deutschen genannt.)

Am nächsten Tag queren wir die Naukluftberge und die Namibwüste. Auf der Strecke treffen wir auf zwei Touristen, deren Camper mit Kupplungsdefekt festsitzt. Heinz und Marianne sind Schweizer.

Wir bringen die beiden zusammen mit ihrem Gepäck im Hilux von Stefan, in unseren Geo, und im Auto eines weiteren Schweizer Pärchens – Matthias und Claudia – unter. Auf dem Weg nach Swakopmund besuchen wir dann weitab von der Hauptverkehrsachse im Verband ein Wasserloch, wo wir Oryx-Antilopen, Warzenschweine und Erdmännchen beobachten können. Auf der Suche nach einem zweiten Wasserloch kreuzen wir den Zug einer riesigen Herde Springböcke, und treffen auf eine einsame Giraffe, sowie Steppenzebras. Die Fahrt durch die weissgoldenen, dürren Graslandschaften, vorbei an wie Inseln daraus aufragenden Bergen, ist beeindruckend. Wir erreichen schliesslich die Stadt Swakopmund am Atlantik, wo wir zwei Nächte verbringen.

Übernachtungsorte

siehe Liste Campsites Namibia 09 (Download pdf)

Getroffene Reisende

Marc, Claudine, Hugo und Jo (Frankreich)

Heinz und Marianne (Schweiz)

Matthias und Claudia (Schweiz)