ViktoriafälleReiseroute, Fotogalerie. Wir erreichen den Boden Sambias mithilfe einer kleinen Autofähre bei Kazungula über den Sambesi River, welcher viele der Landschaften des Landes prägt und dem Land auch seinen Namen gegeben hat. Unser erstes Ziel ist das Städtchen Livingstone, besser gesagt die sich hier befindlichen Viktoriafälle. Bei unserem ersten Besuch sind wir überwältigt von der grossartigen Szenerie. Der Sambesi stürzt hier auf einer Breite von 1700m etwa 100m tief in eine Art Querschlucht, und gewaltige Mengen Gischt, Wasserstaub und Wasserdampf steigen aus diesem Schlund empor, weit über die Wasserabsturzkante hinaus. Diese Gischtwolken verdecken die Sicht auf die volle Breite des Kataraktes, wobei der mögliche Weitblick laufend ändert. In der Mitte dieser Querschlucht befindet sich der Wasserausgang, von da windet sich die Schlucht mäanderartig gegen Süden. Diese bildet dort die Grenze zwischen Sambia und Simbabwe. Erika und ich blicken fast andächtig auf das Naturschauspiel: Nun stehen wir also an dieser Stelle, wo David Livingstone 1855 als erster Weisser die Fälle sah. Wir gehen zu Fuss auf den gegenüberliegenden Felssporn, und geraten in einen gewaltigen Sprühregen, welcher auf uns herunter prasselt und unsere Hosen innert 10 Sekunden völlig durchnässt. Die Fussgängerbrücke zum nächsten Felssporn können wir praktisch nicht passieren, weil die herabstürzenden Wassermassen und der Fallwind immer stärker werden. Da man dort drüben sowieso nichts mehr sehen würde, geben wir das Vorhaben auf und kehren um. Wir haben ja nun die Victoriafälle auch „gespürt“. Meine Fotos mache ich von trockeneren, seitlichen Standorten aus, und es gibt auch hier (oder besonders hier) eine Fülle von Sujets, mit ein bis zwei Regenbogen, der Eisenbahnbrücke, den aufsteigenden Gischtwolken, und den unermüdlich hinabstürzenden Wassermassen. Anschliessend spazieren wir noch zum Sambesilauf 30m oberhalb der Absturz-Felskante, und betrachten die vielen Stromschnellen und Inseln, und wie das Wasser fast unheimlich an der Kante vorne plötzlich verschwindet. Als Hintergrund dann die riesige Wasserwolke, in der Sonne glänzend. Man kommt unweigerlich ins philosophieren, wenn man sich neben diesem Naturwunder befindet: Zum einen frage ich mich, wie wohl Smetana in seiner „Moldau“ diese Wucht der Victoriafälle in Musik umgesetzt hätte, zum anderen hängen meine Gedanken am lebenswichtigen Wasserkreislauf unserer Erde. Wir müssen uns fast losreissen von diesem Ort, beschliessen aber auf der Rückreise auf jeden Fall noch einmal her zu kommen. |
Reisebericht South Luangwa Park siehe separate Seite
Rückreise vom South Luangwa ParkReiseroute, Fotogalerie. Erika und ich haben momentan genug von Pirschfahrten, Tieren, Schlaglöchern und Rüttelpisten und gestalten die Rückreise etwas gemütlicher. In Fringilla im Norden Lusakas schalten wir einige Ruhetage auf einer Farm ein, bevor wir gestärkt eine Fahrt zum Karibasee unternehmen. Dieser Stausee im Sambesilauf ist etwa zehnmal grösser als der Bodensee und liegt auf etwa 500müM, d.h. man muss vom Sambesi-Hochplateau durch das sogenannte Escarpement hinunter auf das Niveau des Karibasees fahren (Fotogalerie). Diese Plattenverschiebung gehört zum System des afrikanischen Grabens, an welchem die beiden riesigen Teilplatten Afrikas auseinanderdriften. (Wir standen ja vor kurzem im Krügerpark am gleichen Graben, und vor Jahren in Tansania im Rift Valley, mit den verschiedenen Natronseen. Auch der Ngorongoro-Krater gehört zu dieser Bruchkante.) Die Landschaft des Escarpement ist zwar leicht herbstlich gestimmt, man sieht aber trotzdem die dichte, fast tropische Vegetation. Kurz vor dem Grenzort Chirundu zweigen wir nach Süden ab, und durch ähnliches Gelände erreichen wir schliesslich die Ortschaft Siavonga und den Karibasee. Alles ist grün und dichtbewachsen; es hat hier sogar Palmen. Wir hatten gehofft wegen der geringen Meereshöhe hier eine wärmere Nacht zu verbringen, was aber leider nicht zutrifft. Am Folgetag reisen wir wieder zurück durch das Escarpement hinauf, und besuchen auf dem Weg eine Stätte mit 150 Millionen Jahre alten versteinerten Baumstämmen. Ausser der Ehrfurcht vor diesem enormen Alter ist sonst nichts attraktiv an dieser „Sehenswürdigkeit“. Wir besteigen wieder den Geo und es geht nun in westlich Richtung Kafue, das Escarpement von 500müM auf etwa 1200müM überwindend. Die Strasse ist bis auf wenige Stellen breit und sauber geteert, häufig dreispurig, aber mit vielen Kurven und einem ständigen Wechsel von schwachen und starken Steigungen, dazwischen aber auch Gefällen. Es scheint eine sehr gefährliche Strecke zu sein, weil die schweren Lastenzüge zu schnell (abwärts) fahren und oft schlechte Bremsen haben, oder aber in Steigungen den Motor abwürgen, rückwärtsrollen und so verunfallen. Wir treffen gleich mehrere solche Gefährte unterwegs. Ein vermutlich leeres Tankfahrzeug überholt uns an unübersichtlicher Stelle in einer Kurve, obwohl ich selber schon 80km/h fahre… |
Über Choma erreichen wir schliesslich wieder Livingstone, wo wir kurz einkaufen, und dann erneut die Viktoriafälle besuchen. Auch unseren zweiten Besuch geniessen wir sehr und lassen uns viel Zeit. Wir quartieren uns in der Waterfront Lodge ein, direkt am Sambesiufer. Wir verbringen hier drei weitere Tage und relaxen auf dem Campingplatz mit seinen tropischen Pflanzen, seinem Schatten aber auch mit sonnigen Flecken. Fotogalerie. Wir können einem Schriftenmaler zusehen, wie er mit viel Geschick in einer Instruktionshalle grosse Logos von Safarifirmen auf Boden und Wände malt. Dies bringt uns auf die Idee, unseren Geo eventuell etwas verzieren zu lassen. Nur so spasseshalber frage ich ihn, ob er eines dieser Logos auf unser Auto malen könne, und wie lange diese Farbe halten würde. Natürlich kann er es, und er würde 10 Jahre Garantie geben. Und kosten würde das Ganze 60‘000 Kwatchas, also 12 Franken. Die Idee gefällt uns plötzlich, uns von einem „einheimischen Künstler“ etwas Bleibendes auf den Geo malen zu lassen. Wir vereinbaren mit Hendrix – so heisst er – dass wir ihn am folgenden Morgen treffen, um zusammen ein Sujet zu wählen. Noch am gleichen Abend suchen Erika und ich Sujets und Texte für eine „Afrika“-Beschriftung. Hendrix lässt am nächsten Morgen lange auf sich warten, und als er kommt, macht er zuerst seinen Auftrag für die Lodge fertig, und vertröstet uns Stunde um Stunde. Dann endlich beginnt er mit seiner Arbeit und hört sich unsere Vorschläge an. Er skizziert die Grafiken und Schriften, und beginnt sie negativ auszuschneiden, im Sinne von Schablonen. Dann macht er uns ein Farbmuster für die afrikanische Sonne, hat aber plötzlich zu wenig gelbe Farbe und muss solche in der Stadt holen. Wir sehen ihn am gleichen Abend nicht wieder. Am Folgetag bittet er, den Auftrag fertig machen zu dürfen und behauptet erneut, die Farbe sei nun innert fünf Minuten appliziert. Gegen 10 Uhr ist dann sein Werk fertig. Erika und ich sind sehr zufrieden und Hendrix ist stolz |