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Iggi & Hans - Reiseberichte - 2013 Australien - New South Wales - Sydney

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Ankunft und Sydney

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Dienstag, 8. Oktober 2013

Jetzt sind wir also tatsächlich in Australien gelandet, nach mehr als zwanzig Stunden im Flugzeug, steif und total übermüdet. Wir werden in Padstow am Bahnsteig von Rose und Lou (unseren Airbnb Gastgebern) abgeholt. Trotz der Müdigkeit trinken wir zur Begrüssung und zum Geburtstag von Iggi noch eine Flasche Champagner.

Nach einer wunderbaren Nacht in einem normalen Bett, beginnen wir uns zu organisieren, Telefon und Daten SIM Karte, Bankkonto, Auto Zulassung usw. müssen bestellt und gekauft werden. Ich kontaktiere den Frachtagenten, es gibt einiges zu tun bevor wir mit dem "Nichts tun" beginnen können.

Wir gehen zum ATR (Strassenverkehrsamt) um eine Zulassung auf australische Strassen für den Trans-Geo zu erhalten. Dann haben wir haben ein Abo für eine australische Telefonnummer bei TELSTRA gekauft, Prepaid 72$ für ein Jahr gültig. Des Weiteren haben wir ein Bank Konto eröffnet und warten nun auf die Karte die per Post geschickt wird.

Morgen wollen wir ein kleines Auto mieten, es gibt doch noch einiges zu organisieren.

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Der heutige Tag war ausgefüllt mit der Verzollung und Einfuhr des Toyotas bei den Zollbehörden am Flughafen. Zwei Personen von Quarantäne und Zoll müssen das Auto besichtigen und ihr Ok geben damit wir aus dem Frachtdepot fahren können. Beim Zoll war es der Dame oberpeinlich, dass sie uns für den halben Liter Brandy den wir zum Kochen an Bord haben, einen Dollar ab knüpfen musste, aber hätten wir den nicht in unseren Inventarlisten aufgeführt und der Inspektor hätte ihn gefunden, wäre es sehr teuer gekommen, da versteht der Zoll gar keinen Spass.

Dafür hatten wir nachher unseren Spass am Strand von Maroubra, wunderbares Wetter, schöne Wellen und schöne, gutgebaute Boys auf den Surfbrettern (sagt Iggi).

Freitag, 11. Oktober 2013

Heute ist Sightseeing angesagt, wir sind beide das erste Mal in Sydney. Mit dem Tagespass für Zug, Bus und Fähren ausgerüstet machen wir uns auf den Weg. Die Leute hier sind so freundlich und sprechen dich an wenn sie nur schon das kleinste Fragezeichen in deinen Augen sehen, so erhalten wir ungefragt den Tipp nicht im Zentralbahnhof auszusteigen sondern erst zwei Stationen weiter am Circular Quary beim Hafen. Guter Rat, wir steigen gleich um auf die Fähre nach Manly. Mit dem Schiff fahren wir direkt an der imposanten Habourbridge vorbei und gleich auch an der nicht minder interessanten Opera. Die berühmte Skyline von Sydney ist wirklich fantastisch anzuschauen, die Fotoapparate klicken sich heiss, aber es geht so schnell, dass wir uns in Manly entschliessen gar nicht erst auszusteigen und gleich wieder zurück schippern um die begehrten Foto Objekte nochmals vor die Linsen zu kriegen. Wir haben Glück, die Sonne scheint noch viel schöner wie bei der Hinfahrt.

Zurück in der Stadt, muss auch noch ein bisschen „Arbeit“ sein. Wir suchen und fragen uns zur Nespresso-Boutique durch, der lösliche Nescaffee den wir bis jetzt am Morgen runterwürgen müssen, ist nicht wirklich ein Genuss, wir freuen uns schon auf die Nespresso Maschine die mit dem Auto ankommt und kaufen gleich mal einen Vorrat an Kapseln. Mit den 420 Kapseln am Rücken machen wir uns wieder auf die Socken zu unserem Stadtrundgang. Es gibt wunderschöne Hochhäuser zu bestaunen in Sydney - es ist vor allem interessant zu schauen wie alt und neu zusammen gebaut wurde - in der Schweiz wäre so etwas gar nicht denkbar, der Heimatschutz würde sich da schön querlegen.

Wir landen im Darling Harbour, die Füsse sind schon ein bisschen müde, daher benutzen wir nochmals eine Fähre - mit der Tages Karte ist das super einfach. Wir verlassen die Fähre wieder am Circular Quary, nach einem Gelati finden, wir das wir für heute genug gesehen haben und fahren mit dem Zug zurück nach Padstow wo schon, wie jeden Abend, ein kühles Bier und ein Glas Wein auf uns wartet.

Sonntag, 13. Oktober 2013

Sonntag - wir tun nix, die anderen tun auch nichts. Aber ganz nichts tun ist auch nix für uns, also gehen wir an den Strand, Lou unser Airbnb Gastgeber für die ersten 14 Tage, gibt uns den Tipp nach Wollongong zu fahren - das sei nicht weit .... aber Zuhause wäre das in etwa wie wenn wir nach Basel in die Badi gehen würden. Man misst schon mit andere Distanzen in Australien. Wir haben unserem GPS gesagt "keine Autobahn" und so fahren wir der wunderschönen und wilden Küste entlang in den kleinen Fischerhafen in Wollongong. Bei Fish and Chips schauen wir den Pelikanen im Wasser und den Leuten beim flanieren zu. Später entschließen wir uns an einem Strand anzuhalten und ein bisschen im Schatten der Bäume den Wellensurfer zu zuschauen.

Dienstag, 15. Oktober 2013

Gestern haben wir Bescheid von Fracht AG bekommen, das Schiff hat Verspätung - es konnte wegen starkem Wind nicht in den Hafen einlaufen. Das Auto sollten wir am Mittwoch empfangen. Mal schauen wie das abläuft, danach müssen wir uns um einen Garagentermin für die Strassenabnahme kümmern und eine Haftpflicht Versicherung abschliessen - wird nicht einfach sein, die Versicherungen reissen sich nicht um solche Einfuhrautos. Danach geht‘s zurück zum Strassenverkehrsamt wo ich noch beweisen muss dass ich auch der bin als den mich mein Pass ausweist, d.h. ich brauche Pass, Kreditkarte, Australisches Bank Konto, Australische Telefonnummer und zu guter Letzt auch noch den Wohnungsmietvertrag aus der Schweiz damit ich auf genügend "Punkte" komme.

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Eigentlich wäre das Ausladen des Containers auf heute geplant gewesen, leider wurde dies ein weiteres Mal verschoben, alle sind busy wie blöd. Also warten wir einen weiteren Tag auf einen Termin.

Ein Erfolgserlebnis hatten wir aber trotzdem - wir haben eine Versicherung für das Auto abgeschlossen (green Slip), schweineteuer wie bei uns zuhause. Die Dame war so fix mit dem eingeben in den Computer, uns wurde es fast schwindlig beim zusehen. Nun brauchen wir aber für den Toyo für einen Test bei einem Garagisten (blue Slip). Damit können wir dann aufs Strassenverkehrsamt (RTA) um eine Zulassung für die Australischen Strassen zu erhalten.

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Es geht los ... endlich kommt die definitive Ankündigung zum unload und unpacking des Containers. Im Depot bei ANJ Containers angekommen werden wir schon erwartet. Nach 10 Minuten sehen wir schon den Container an einem Riesengerät auf den Boden schweben. Die Plombe wird aufgeschnitten und da ist er endlich, unser sehnlichst erwarteter TransGeo. Nun wird noch der Zollinspektor dazu geholt, er legt sich auch gleich auf einem Rollbrett unter das Auto - ein bisschen bange erwarten wir dass er wieder unter dem Auto hervorkriecht - abdampfen oder nicht ist die 200.- Dollar Frage. Ja, sagt er, leider habe er Dreckpartikel entdeckt, lautet der Bescheid - Steaming ist nötig. “Aber schauen wir uns doch erstmal das persönliche Equipment an“ meint er - wir geben ihm unser ausgedrucktes Inventar, ja die Wanderschuhe möchte er sehen, die Sohle interessiert ihn, resp. der allfällige Dreck im Profil. Aber die Schuhe sind sauber, fast wie neu.

Dann möchte er Schaufel und anderes Werkzeug sehen, das ist die Kiste die am wenigsten zugänglich ist. Wir versichern ihm, dass wir alles neu gekauft haben und noch nie gebraucht haben - er glaubt es uns :-)

Dann kommt die Frage nach einem Zelt, vor allem Zeltstangen und Häringe die schmutzig sein könnten interessieren ihn - wir können ihm wiederum glaubhaft versichern, dass wir im aufgestellten Dach schlafen, also keine Stangen in den Boden stecken müssen. Dabei habe ich vollkommen vergessen, dass wir sehr wohl ein Zelt und Stangen haben - das haben wir bis jetzt aber noch nicht aufgestellt - Schwein gehabt und ich habe noch nicht mal gelogen, ich habs einfach vergessen ;-)

Nun will er noch die Pneus der Klappbikes sehen, na ja - fast sauber, ein bisschen Sandschmutz aus Kroatien übersieht der Inspektor grosszügig. Wir unterhalten uns noch ein bisschen mit dem Zollbeamten, der wirklich sehr nett ist, über Essen, Tee und andere Dinge von denen wir dachten dass sie nicht nach Australien eingeführt werden dürfen - Fazit, dass meisten hätten wir mitnehmen können, es muss einfach abgepackt sein und darf sich nicht verändern, also kein Fleisch, Kräuter oder ähnliches.

Am Ende der Inspektion hat er sich sogar durchgerungen uns ohne Reinigung des Toyos springen zu lassen – 200.- Bucks gespart und wir sind glücklich dass wir vom Gelände der Spedition fahren können.

Depot Mitarbeiterin Iggi
noch in der Schwebe
er ist noch im Container
AQUIS Schmutzkontrolle

Der nächste Schritt führt uns zu einer Garage die eine weitere Inspektion machen müssen, damit wir einen "blue Slip" bekommen. Das ist das letzte Papier das wir für die Registrierung auf dem Strassenverkehrsamt brauchen. Nach einigem hin und her und suchen, finden wir eine Garage die diesen Test machen will, wir lassen das Auto über Nacht in der Garage und hoffen, dass es wie versprochen zur Mittagszeit am nächsten Tag ready für die Anmeldung beim Strassenverkehrsamt ist. Aber alles kommt anders, ein Telefon von der Garage am nächsten Morgen lässt uns übles ahnen – alles Mögliche denken wir uns aus, die Scheinwerfergläser sind nicht für den Linksverkehr gemacht, das Auto ist zu schwer (was es auch ist mit 3.5 Tonnen) und weitere unangenehme Dinge gehen uns durch den Kopf.

Der Garagist meint er brauche weitere Papiere für den Import – wir erklären ihm, das wir das Auto nicht importieren, sondern mit einem Carnet ein Jahr bleiben dürfen. Er entschliesst sich mit dem Strassenverkehrsamt zu telefonieren, der Mann am anderen Ende durchsucht wohl seinen Computer nach irgendwelchen Anweisungen oder Regelungen für Carnet Einfuhren – es dauert eine kleine Ewigkeit. Aber dann, wie aus dem Nichts, die Antwort „ wir brauchen nichts, keine Anmeldung, keine Registrierung“, wenn das Auto im Heimatland zugelassen und eingelöst ist, ist alles okee und wir können in Australien mit dem Toyo herumfahren. Eine Versicherung für den Schadenfall in Australien haben wir ja abgeschlossen – wir fühlen uns sicher und lassen es dabei.

Samstag, 19. Oktober 2013

Nach dem herumgerenne der letzten paar Tage, entschliessen wir uns zu einem „Arbeitsruhetag“, wir wollen noch ein bisschen mehr von Sydney sehen. Wir gehen in den Zoo! Nicht unbedingt wegen den Tieren sondern auch wegen der fantastischen Lage. Die Skyline von Sydney fasziniert uns immer wieder. Natürlich freuen wir uns auch an den Tieren, wir schauen uns vor allem den Australischen Teil der Anlage an, damit wir wenigstens einmal die seltenen und zum Teil auch nachtaktiven Geschöpfe Australiens gesehen haben – wer weiss ob wir sie auf unserer Reise rund um Australien wiedersehen werden?

Sonntag, 20. Oktober 2013

Jetzt heisst es den Toyo klar machen, Kiste aufs Dach schrauben, 2 Ersatz-Räder, ein Bike dazu und viele andere Dinge im und am Auto. Australischer 220 Volt Stecker einkaufen und montieren, damit der Geo auf dem Camping ans Strom-Netz kann. Telstra SIM Karte in Auto Accesspoint schieben und mit dem Tablet testen - es funktioniert und läuft, aber langsam – ist eben kein Kabelanschluss von Cablecom.

Montag, 21. Oktober 2013

Langsam aber sicher geht unsere Zeit hier in Sydney zu Ende. Wir haben uns bei Rose und Lou in unserer Airbnb Unterkunft in Padstow sehr gut aufgehoben gefühlt. Die beiden kümmern sich rührend um uns – wir können das ganze Haus benutzen, vor allem Internet und die eigene Küche. Den Kühlschrank füllen sie immer wieder auf mit Fruchtsaft Toastbrot und anderen Goodies. Sie lassen uns aber auch gewähren wenn wir Tagebuch oder Mail schreiben wollen oder einfach nur mal im Garten sitzen und den zutraulichen Kakadus zuschauen. Wenn man ihnen Vogelfutter streut fressen sie einem sogar aus der Hand – das hat allerdings auch einen Nachteil, die Vögel laufen dir sogar in die Wohnung nach und kacken auf die Veranda, also Schiebetür zu und Futter nur noch auf die Wiese streuen!

 

 

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the Boys
the Girls
Cheers!

 

 

 

Noch was zu den momentanen Waldbränden rund um und in Sydney, wir riechen und sehen zwar ab und zu die Rauchschwaden, wir sehen auch im TV wie sich die Situation der Brände durch die zum Teil sehr heftigen Winde, rasend schnell verändert. Wir sind bis jetzt nicht davon betroffen – das könnte sich aber ändern sobald wir morgen von hier Abschied nehmen und uns Richtung Blue Mountains auf die erste Etappe unserer Reise machen.

Wir werden sicher darüber berichten.