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Archiv Erika + Jürg - Reiseberichte - Westafrika 2009 - Mali - Mali 1

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28. Februar bis 8. März, Reiseroute: Kidira - Kayes – Chûtes de Félou - Bafoulabé - Bamako. 3 Teiletappen, total 692 km. Fotogalerie
Wir überschreiten die Grenze zu Mali bei der Ortschaft Diboli. Die Zollbeamten verlangen hier für das Anbringen ihrer Stempel einen Wochenendzuschlag. Die meisten von ihnen möchten unser Auto kaufen, zumindest wenn wir dann auf dem Rückweg seien. Kontrollen im Auto machen sie eigentlich praktisch keine, aber sie sind neugierig und bewundern die Ausrüstungen des Geo und des Tom. Mit der Aussage, dies sei nun unser Haus für die nächsten Jahre, versuche ich etwas Privatsphäre zu schaffen, und sie von allzu neugierigen Inspektionen abzuhalten. Dies ist eigentlich bisher an fast jeder Grenze auch gelungen.

Die nun folgende Strecke führt durch grosse Baobab- und Akazienwälder und in Kayes erreichen wir schliesslich den Fluss Senegal, welchem wir flussaufwärts folgen. Jon hat uns überzeugt, in den nächsten Tagen die schwieriger zu befahrende Strecke zu wählen, dafür die kurzweiligere. Wir fahren also auf anspruchsvoller und sehr holperiger Piste noch bis zu den Chûtes de Félou, wo wir im Freien campieren, im Fluss baden und hoch auf den Felsen trohnend unser Nachtessen bei Petrollicht einnehmen.

Am nächsten Morgen haben wir einige Mühe, die neugierigen Kinder auf Distanz zu halten. Sie stehen unmittelbar bei den Treppen des Geo und Tom und begucken jede Bewegung und Hantierung von Erika und Regula.

Am südlichen Senegalufer fahren wir weiter flussaufwärts, auf enger werdender Sand- oder Felspiste und erreichen die Chûtes de Gouina. Diese sind imposanter als der Wasserfall vom Übernachtungsort, weil kein Kraftwerk dem Fluss das Wasser entzieht. Ein Bad ist hier schwerlich möglich, weil vor dem Wasserfall zu gefährlich, und unterhalb am seichten Ufer zu wenig einladend.

Weiterfahrend finden wir eine geeignete Badestelle und kühlen uns etwas ab, denn das Thermometer ist inzwischen auf 46°C geklettert. Der Bahnlinie und dem Fluss folgend haben wir nun einige sehr heikle felsige Stellen zu überwinden. Noch wissen wir nicht, wie die noch folgenden Pisten und Strassen sein werden, und Bamako ist noch über 500km entfernt…
Es stellt sich schliesslich heraus, dass die Piste nun laufend besser wird. Sie ist sandig, aber eng, so dass man an den Dornakazien links und rechts der Piste das Fahrzeug zerkratzt.

Wir passieren unzählige urtümlich aussehende Dörfer, mit Bauten aus Lehmziegeln und Strohdächern. Die Kinder stürzen bei unserer Ankunft herbei und rufen „Toubab, Toubab“ (Weisser), dann auch „Cadeau“ und „BIC“ (Kugelschreiber).

Langsam wird der Verkehr dichter, d.h. man kann jetzt wieder von Verkehr sprechen. Über Kati erreichen wir den Hügelzug oberhalb Bamakos, mit den Villen und dem Präsidentenpalast inmitten von grünen Parks und wir können einen ersten Blick hinunterwerfen in die Grossstadt am Niger.

Dann tauchen wir hinunter und hinein in das Verkehrsgewühl. In Bamako muss ich höllisch auf die vielen Mopedfahrer aufpassen, welche links und rechts überholen, und dann eng vor den Geo schwenken. Die Autofahrer hingegen fahren gesittet, wie wenn für sie ein Überholverbot existieren würde. Anders die Buschtaxis, welche einen eigenen Fahrstil aufweisen und sich von den Haltestellen an der rechten Seite durch kurzes Handzeichen, Blickkontakt und sofortiges Einschwenken auf die Fahrspur in den Verkehr drängen.

Übernachtungsorte

Chûtes de Félou: Campieren im Freien
Bafoulabé: Campement ohne Dusche
Bamako: Campement Le Cactus, wenig Schatten, Besitzer Joan + Eric
Bamako: Hotel Mirabeau, sehr sauber, komfortabel, Schwimmbad, Internet

Ausrüstung, Geo, Kommunikation

Der IBS-Batteriemanager erweist sich als Temperaturanzeige, indem er nun regelmässig piepst und warnt bezüglich Kontaktprobleme zwischen den Batterien. Auch der Bordrechner stellt wieder einmal ab. Ich nehme an, auch hier ist die hohe Temperatur schuld.
In Bamako können wir endlich unsere Webseite mit Reiseberichten und Bildern versehen, und es gelingt uns, mit unseren Enkeln zu „skypen“.