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Archiv Erika + Jürg - Reiseberichte - Südamerika 2010+ - Chile 2011 - Los Lagos

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13. … 18. Januar

Reiseroute: Puerto Montt – Villarrica - Currarehue – Villarrica - Parque Huerquehue – Villarrica – Malalcahuello - Victoria, total 1043km. Fotogalerie

Zu Los Lagos

Bei Puerto Montt ist die ans Meer angrenzende südliche Fjord- und Gletscherlandschaft beendet. Hier folgt eine breite, landwirtschaftlich genutzte Zone mit vielen Seen; dazwischen oder bereits zur Westkordilliere gehörend, hat es unzählige Vulkane im Bereich von 3000 bis 4000m Höhe, in der Regel mit einer Ganzjahres-Schnee- und Eiskappe.

Villarrica

(Fotogalerie)

Gleichnamige Stadt, See und Vulkan. Wir beziehen hier für einige Tage Quartier und wechseln so alle Filter, Öle und Fette, welche am Geo zu finden sind. Zu staubig waren die letzten 15‘000km…

Wir wandern etwas in einem nahen Nationalpark und lernen auf dessen Parkplatz Taina und Niklaus aus der Schweiz kennen, welche ebenfalls mit einem Landcruiser schon mehr als ein Jahr in Südamerika unterwegs sind. Da gibt es natürlich viel zu erzählen. Die beiden sind allerdings nach Süden unterwegs.

Das Wetter verschlechtert sich und verhüllt den Vulkan Villarica, dem wir noch etwas zu Leibe hatten rücken wollen. Also ziehen wir weiter nordwärts, es hat ja dort noch mehr Vulkane. Die ziehen uns magisch an.

Vulkan Llaima

(Fotogalerie)

Etwa 70km nordöstlich befindet sich der Vulkan Llaima. Aber auch diesem gelingt es, uns seinen Gipfel mit Wolken verhüllt zu behalten. Hie und da fotografiere ich eine der Flanken: Man kann ja nie wissen, vielleicht zeigt er in einer viertel Stunde gar nichts mehr.

Eindrucksvoll sind aber die erkalteten Lavaströme, welche sich bei verschiedenen der letzten Ausbrüche ins Tal ergossen haben, sowie die Auswurffelder von Asche, Kies, Steinen und ganzen Felsen. Und erstaunlich ist, wie sich die Natur mit kleinsten Pflänzchen beginnend, das scheinbar tote Gebiet zurückerobert. Dann wachsen sie zu kleinen Blumen- oder Grasbüschen, sich gleichsam gegen den starken Wind gemeinsam schützend.

Lavaströme haben frühere Flussbette abgesperrt und zur Bildung von Lagunen geführt, welche nun den blauen Himmel in fast übertriebenen türkis- und tiefblauen Farben spiegeln.In den von den Lavaströmen nicht betroffenen nördlichen Gebieten wachsen grosse Araukarienwälder. Es ist dies wohl eine der ältesten Baumarten auf der Erde überhaupt, und man hat den Eindruck, dass die Natur damals noch ganz gehörig „laboriert“ hatte, bis sie dann später die heute vorherrschenden Nadel- und Laubbaumtypen „erfunden“ hatte.

Vulkan Lonquimay

(Fotogalerie)

Weitere 40km nordöstlich befindet sich der Vulkan Lonquimay. Auch dieser ist ganztags unter einer Wolkendecke und wir wollen schliesslich nicht eine Schönwetterperiode abwarten nur wegen seiner Silhouette. Und trotzdem befriedigt uns auch dieser Ausflug voll und ganz.

Es sind hier weniger Lavaströme zu sehen, als weit verteilte Aschenfelder, welche Unheilvolles verheissend grau und düster daliegen. Manchmal wechseln die Aschenfarben zu rötlichen und bläulichen Tönen, und bilden mit den Schneefeldern einen reizvollen Kontrast. Die wenigen Gräser, welche sich die Abhänge zurückerobern zeigen, dass der Vulkan so alle 10 Jahre mal wieder aktiv wird.

Auch hier haben sich Araukarien als ganze Wälder etabliert, und füllen die Hänge so weit das Auge reicht.