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Archiv Erika + Jürg - Reiseberichte - Westafrika 2009 - CH ... Spanien

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31. Januar … 3. Februar,   Reiseroute: Aarau - Nyon - Lyon - Barcelona - Tarragona - Malaga - Algeciras. 4 Teiletappen, total 2131 km.

Nach langer Vorbereitungszeit ist es heute soweit: Unser Geo ist fertig beladen, und wir starten nachmittags auf unsere grosse Reise. Es ist einige Grade unter Null und eine Bise lässt uns zusätzlich frieren. Umso mehr freuen wir uns, den direkten Weg in wärmere Gefilde unter die Räder zu nehmen, Richtung Westafrika.

Wir wissen, dass unsere Freunde Regula und Jon heute fast gleichzeitig in Genua auf eine Fähre einschiffen und am 2. Februar in Tanger ankommen. Wir beabsichtigen nämlich, mit den beiden in den nächsten 6 Wochen bis ungefähr nach Mali zusammen zu fahren. Wir möchten also unbedingt noch heute bis etwa Genf fahren, um ein erstes Stück des Weges nach Algeciras (bei Gibraltar) hinter uns zu wissen. Nach Einbruch der Dunkelheit fühlen wir uns aber zu müde für ein sicheres Fahren und beziehen ein Hotel in Nyon. Am Folgetag fahren wir sehr früh los und passieren in der Dunkelheit den Grenzübergang bei Genf; es ist keine Menschenseele auszumachen. Es hat wenige Zentimeter Schnee. Wir fahren äusserst vorsichtig mit etwa 60km/h auf der Autobahn. Bei Tagesanbruch geht’s etwas schneller und kurz vor Lyon ist die Strasse schneefrei, allerdings herrscht ein feiner Nieselregen. In südlicher Richtung durch das Rhonetal wird das Wetter freundlicher, ein erstes Mal bricht die Sonne durch.

Durch das Languedoc und Roussillon hat es immer wieder etwas Nieselregen, aber nach dem Passieren der Pyrenäen hellt es auf und es ist deutlich wärmer, so um die 10 Grad. Wir sind inzwischen entspannt und geniessen die mediterrane Landschaft mit den Pinienwäldern, Rebhängen und Olivenhainen, alles noch in blassen Farben: Die Natur wartet auf das Frühlingserwachen. In Tarragona suchen und finden wir ein kleines Hotel zum Übernachten, denn im Geo wäre es uns zu kalt. Bei Tagesanbruch fahren wir weiter Richtung Süden. Wir haben offensichtlich den europäischen Winter verlassen: Auf der Höhe von Valencia hat es blühende Magnolien- und Mandelbäume, und bald einmal auch fruchtbehangene Orangen- und Mandarinenbäume. Ab Sevilla wird die Landschaft karger. Aber die Bauern ringen dem Boden mit Gewächshäusern und mit Kunststofffolien bedeckten Feldern alles Machbare ab. Die so genutzten Hügel und Berghänge machen oft den Eindruck von schneebedeckten Feldern. Wir erreichen spätabends Malaga, wo wir erneut in einem kleinen Hotel absteigen.

Am 3. Februar fahren wir in aller Herrgottsfrühe nach Algeciras und suchen dort das erste Fährschiff nach Tanger; es hat dafür verschiedene Gesellschaften und viele Fahrten täglich. Den Wegweisern nach fädeln wir in eine Kolonne wartender Autos ein, haben aber noch kein Ticket wie die anderen Wartenden.

Ein selbsternannter Guide „hilft“ mir, ein solches zu beschaffen. Dies hat zur Folge, dass ich eine ganze Anzahl von Trinkgeldern und Dienstleistungsbeträgen an verschiedene Personen los werde, bis wir endlich alle Kontrollstellen passiert haben und in der wartenden Kolonne vor dem Schiff stehen. Umständlich werden hier einzelne Lastwagen innerhalb des Schiffsbauchs mit einer Hebebühne auf das erste Parkdeck gehoben. Dies dauert und dauert, kein einziger Personenwagen ist bisher verladen worden.

Zwischenhinein verlieren die um uns Wartenden die Nerven und mit einem wilden Hupkonzert fordern sie den Beginn des Verladevorganges. Aber schliesslich kommt Bewegung in die Reihen und auch wir finden für unseren Geo einen Platz im „Parterre“ der Fähre. Wir steigen auf das Oberdeck und beobachten, wie gerade die Taue und Stahlseile der Fähre gelöst werden. Das Schiff nimmt endlich Fahrt auf. Ich schiesse einige Fotos vom Felsen von Gibraltar, hierauf auch von der sichtbar werdenden afrikanischen Küste.

 

 

Unser grosses Abenteuer hat jetzt wirklich begonnen:

 

Afrika, nun hast Du uns…