• de
  • nl

Iggi & Hans - Reiseberichte - 2013 Australien - New South Wales - to Pambula

Seite drucken

Padstow, Dienstag 22. Oktober 2013

Hier geht es zur Fotogalerie

Hier geht es zur Reiseroute

 

Wir stehen am Morgen zeitig auf, wir wollen heute die ersten Kilometer unter die Räder nehmen und uns in die Blue Mountains aufmachen, wir schauen uns nochmals die Nachrichten über die Buschbrände rund um Sydney an. Dann verabschieden wir uns von Lou und Rose die uns die letzten 14 Tage in ihrem Airbnb beherbergt hatten. Von Sydney haben wir allerdings noch nicht so viel gesehen, wir waren viel zu beschäftigt mit der Beschaffung von Papieren und noch fehlenden anderen Dingen. Aber wir kommen ja in etwa einem Jahr wieder zurück auf unserer Rundreise und werden dann sicher nochmals durch die Stadt streifen.

Aber nun hält uns nichts mehr zurück, alles ist gepackt und zur Mittagszeit rollen wir langsam los Richtung Blue Mountains. Wir sehen lange Zeit nichts von den Bränden und wundern uns in bisschen, es war immerhin die Rede von über 200 Häusern die ein Raub der Flammen wurden. Später sehen wir jedoch grosse Wolken am Himmel, nein es sind keine Regenwolken, Ganze Hänge sind am Rauchen und manchmal sind auch Flammen zu sehen. Viele Feuerwehrautos sind auf den Strassen zu sehen, sie kommen wohl von Löscheinsätzen zurück oder fahren dahin.

 

Rauchende Wälder

Blue Mountains

Den erste Aussichtspunkt, die Wentworth Water Falls haben wir fast für uns alleine, ausser einer Millionen von grossen Zikaden die einen Höllenlärm produzieren, ist nur gerade eine kleine Reisegruppen da. Das Wasser fällt über hundert Meter in die Tiefe. Der Weg zum Lookout ist frei man darf die kurze Strecke dahin noch laufen, aber alle Wanderwege in der Umgebung sind wegen der Feuergefahr gesperrt. Von einem Ranger erfahren wir, dass die Bewohner im Städtchen Katoomba angehalten wurden ihre Häuser zu verlassen und eine Weile in eine sicherere Gegend zu ziehen.. Bild Hans rauchend,

Bei der nächsten Sehenswürdigkeit, den Three Sisters sieht es ähnlich aus. Wir geniessen die freie Sicht auf die drei Sandstein Felsentürme, unter der Plattform geht es mehrere hundert Meter im freien Fall tief ins Tal hinunter. Die Aussicht ist atemberaubend.

Zikaden
Warnung
Three (4) Sisters
Rauch in der Ferne

Lithgow, Lake Lyell, Dienstag 22. Oktober 2013

Nach der regnerischen Nacht, erwachen wir früh am Morgen zum ersten Mal in Australien im TransGeo. Wir entdecken unser erstes Känguru in freier Wildbahn auf dem Camping Platz, allerdings ein bisschen weit entfernt - wir graben die Feldstecher hervor um es von nahem zu betrachten.

Wir haben beide nicht sehr gut geschlafen, dazu war es zu windig. Der Zeltplatz den wir gewählt haben, verfügt nur über rudimentäre Einrichtungen, die WC und Duschen sind nicht sehr sauber, unsere Nachbarn versichern uns aber dass dies gar nicht so unüblich ist, der Standard ist eben nicht so hoch wie in Europa - wir werden uns daran gewöhnen müssen und eben eher auf die freien Gratis-Plätze ausweichen - da weiss man was man nicht hat oder.

Wir brechen jedenfalls schon früh auf. In Lithgow einem kleinen Landstädtchen, das auch schon bessere Zeiten gesehen hat, das kann man an den alten mehr als hundertjährigen Häusern noch erahnen, finden wir ein ausgezeichnetes Restaurant und lassen uns Eier und Speck auf Toast schmecken. Wir fahren weiter Richtung Richlands.

 

der erste Morgen
alte Pracht in Lithgow
auch Bernina gibt es schon lange

Richlands, Wombeyan Caves, Mittwoch 23. Oktober 2013

Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz sehen wir drei mögliche Plätze. Der erste entpuppt sich als gewöhnlicher Rastplatz neben der Strasse. Wir fahren weiter zum zweiten, sehr schön gelegen, es gibt Höhlen zu besichtigen - wir sind aber beide keine Höhlenforscher und so entschliessen wir ins zum dritten Campingplatz zu fahren. Dirtroad, nach einer Dreiviertelstunde erreichen wir einen wunderschön gelegen CP direkt am Fluss. Aber das Drumherum gleicht eher einem Schrottplatz, die WC's sind Plumpsklos und stinken fürchterlich - hier wollen wir auf keinen Fall bleiben. Also fahren wir wieder zurück zu CP #2. Wir bereiten uns in der Gemeinschaftsküche ein feines Poulet Rahmgeschnetzeltes zu, der Fertigkartoffelstock den wir gekauft haben ist "niet te freten". Die Küche ist nicht sehr sauber, Iggi ist sehr schnell mit dem Putzlappen zur Stelle und gibt ihr Möglichstes, aber die vielen Fliegen können wir damit nicht vertreiben. Der Ranger hat uns zwar vorgewarnt, wir seien die einzigen auf dem Gelände und sie sind ein bisschen im Rückstand mit reinigen haha .... ein bisschen! Trotzdem denken wir, dass wir zwei Nächte hier bleiben werden, wir möchten einfach mal ein bisschen zur Ruhe kommen.

Es war eine sehr kalte Nacht. Der Gedanke an einen weitere kalte Nacht, lässt uns unsere Pläne ändern. Trotz der Begrüssung am Morgen durch die verschiedenen Vogelstimmen und die vielen Kängurus auf der Wiese vor unserem Toyo, lassen wir die vielen zutraulichen Wallabys hinter uns.

Wombeyan Caves
Wallabies besuchen uns
Dirt Road
schön, aber Longdrop WC!

Bundanoon, Donnerstag 24. Oktober 2013

Auf der Fahrt von Bundanoon durch das ländliche Hochland an die Küste, fahren wir an einsamen Farmen mit Kühen und Schafen vorbei. Es geht durch wilde Landschaft mit Eukalyptus und Zedernbäumen durch tiefe Schluchten auf und ab. Wir sind immer wieder erstaunt wenn unser GPS innert sehr kurzer Zeit Höhenunterschiede von mehreren hundert Metern anzeigt. Wie auch schon auf den Strassen zuvor, sehen wir viele tote Wallabys und andere kleinere Tiere am Strassenrand - Iggi sagt immer wieder Oooah, ich weiss dann, dass sie wieder eines gesehen hat. Tragisch, aber es hat anscheinend so viele Kängurus in der urwaldähnliche Gegend, dass es sich wohl nicht vermeiden lässt, dass so viel davon in der Dämmerung angefahren werden. Wir haben uns auf dem Weg an die Küste entschlossen einen 4Star CP zu suchen, wir wollen endlich Mal ein bisschen Internet, Wärme und andere Annehmlichkeiten geniessen.

Bundanoon, herausgeputzt
früher mit dem Fahrrad, heute mit dem Motorrad
putziger Bahnhof, heute mal ohne Pferd

Huskisson, Freitag 25. Oktober 2013

In Huskisson an der Küste finden wir einen Platz, es ist Freitag - am Wochenende wird es schwierig mit Übernachtungsplätzen an der Küste, da fahren auch die Australier für ein paar Tage weg zum Campen. Wir können das WiFi vom Nachbarn benutzen, der persönlich Kontakt ist jeweils sehr schnell hergestellt, alle bestaunen unser Auto und natürlich auch unseren Plan Australien in einem Jahr zu umrunden. Dann noch einen Nespresso oder ein Bier anbieten und schon hat man neue Freunde die immer auch wieder Tipps zu Sehenswürdigkeiten oder schönen Übernachtungsplätzen haben.

Sonntag 27. Oktober 2013

Mit den Fahrrädern fahren wir der Beach entlang, im offenen Meer sollen Wale zu sehen sein, leider sehen wir sie nicht mehr, dafür entschädigen uns Schwärme von Delfinen die sich ganz nahe an am Strand tummeln.

Montag 28. Oktober 2013

Von Huskisson sind wir der Küste entlang nach Batemansbay gefahren. Auf der Strecke sind wir zur Pebbly Beach abgebogen, wiedermal ein bisschen Dirtroad durch den Urwaldähnlichen Wald. Die Enttäuschung war gross, als wir das Schild beim Eingang zum NP sehen - keine Campermobile, nur Zelte sind erlaubt. Später erfahren wir, dass wir das einfach übersehen hätten können und unser Toyo an diesem wirklich wunderschönen Platz hätten installieren können. Die Küste ist hier richtig wild, viele schroffe Felsen, auf der Wiese zum Strand tummeln sich Kängurus und eine Entenfamilie mit etwa 15 kleinen Entchen. Die farbigen Papageien fliegen dir fast in die Linse. Das wäre ein super Übernachtungsplatz gewesen.

 

Batemansbay

Über eine Hebebrücke wie in Holland, fahren wir weiter in das Städtchen an der Flussmündung. Wir nehmen uns die Zeit einen ersten Zeltplatz anzuschauen. Alles ganz neu, Big4 Standard, wir entschliessen uns aber für einen anderen Platz der ein bisschen näher zur Stadt liegt. Wir können von hier aus zu Fuss ins Zentrum laufen, was wir am nächsten Tag auch tun. Die Nacht wird wieder sehr kalt und am nächsten Morgen bläst ein sehr starker Wind der uns beim Morgenessen in den Aufenthaltsraum vertreibt, an draussen in der Sonne essen ist nicht zu denken. Den Tag verbringen wir immer noch mit Anpassungen, sei es für eine bessere Internetverbindung oder kleine Sachen am Auto zu richten oder zum Lebensmittel einkaufen.

Donnerstag 31. Oktober 2013

Nach einer schönen und abwechslungsreichen Fahrt, wiederum über die Berge (800m), einem Frühstück am Fluss in Nelligen und einem Stopp auf einem Rastplatz landen wir bei der Informationsstelle in Canberra. Auf dem Rastplatz beim Füsse vertreten, erfährt Iggi von einem Arbeiter der Unkraut mit einer Pink farbigen Flüssigkeit besprüht, dass sie auf die Schlangen achtgeben soll - sie bricht ihren Erkundungsspaziergang ziemlich schnell ab. Aber ein paar schöne Fotos haben wir dann trotzdem noch gemacht.

Canberra

Die Dame an der Infostelle empfiehlt uns den nahen CP Alivia, von hier aus können wir mit dem Bus nach Canberra reinfahren und uns die Sehenswürdigkeiten anschauen. Wir haben hier auch das erste Mal guten Internet Empfang. Auf dem Baum neben unserem Auto entdecken zwei Possums, eine Mutter mit ihrem kleinen, die Mutter bieselt eben mal auf unsere Bikes, ja ja da hätte schlimmeres runterkommen können.

Samstag 2. November 2013

Heute nehmen wir uns mal Zeit für ein bisschen Bildung. Iggi war im Museum of Australia, viele Eindrücke über Australien und ihre Bewohner.

Landkarte
Geschichte zu Australiens Ureinwohner, Aborigines

Ich gehe ins Australian War Memorial Museum, eindrückliche Geschichten über Australische Soldaten aus dem 2WW, von Korea, Vietnam bis Afghanistan. Beide Museen sind modern gestaltet, mit Ton und Bildschauen.

Abschliessend können wir bestätigen was wir von anderen Leuten gehört haben über die Hauptstadt von Australien – die einen sagen es ist „boring“, andere sagen es ist „lovely“ wie im alten England oder alles sehr modern. Ja es ist von allem ein bisschen – eine „auf dem Reissbrett gemachte Stadt“, für die vielen Regierungsbeamte und Behörden, schöne Shoppingcenters, viele Restaurants, moderne Kunstobjekte auf den Plätzen und Strassen - aber es fehlt das richtige Leben.

 

Pambula, Sapphire Coast, Sonntag 3. November 2013

Fahrt von Canberra nach Pambula Beach. Wir fahren ohne Frühstück los und wollen unterwegs wieder einmal Spiegeleier mit Speck auf Toast essen -wir freuen uns schon bei der Abfahrt. Uns kommen zig Moto Motorräder entgegen, wir fragen uns wohin die wollen? Es wird wieder kühler, 12° ist es zwischendurch - viiiiel zu kalt für uns, aber wir befinden uns auch auf über 1100 Meter und es ist eben immer noch Frühling. Auf unserer Fahrt finden wir dann auch heraus woher die vielen Motorradfahrer kommen, sie waren alle in Cooma an den Motordays (hier kommen wir auch zu unserem verspätetem Frühstück :-)

Unterwegs ändern wir kurzerhand unsere Pläne, eigentlich wollten wir in einem Nationalpark in einem sehr einfachen Camp übernachten - das heisst dann in der Regel kein Wasser, keine Dusche und kein Strom -alles kein Problem, wir sind mit unserem Auto für ein paar Tage autonom. Aber das heisst auch "Long Drop" Toilette - ja genau Long Drop weil die Dinger eben lange fallen -das heisst dann auch "Nase zu und durch"!

Aber es ist uns einfach zu kalt, wir fahren weiter dem Meer entgegen in der Hoffnung auf Sonne und Wärme. Wir passieren auf dem Weg eine Bäckerei die frische Pie's verkauft - ich bin schon dran vorbei aber ich will jetzt endlich mal einen solchen Pie probieren - es riecht herrlich in der Bäckerei die auch ein Kaffee ist. Beim Rausgehen denke ich noch, das sind doch Schweizerdeutsche Laute die ich da höre und Iggi ist auch schon im Gespräch mit zwei Ehepaaren. Es stellt sich heraus dass sie im selben Ort wie Iggi wohnten aufgewachsen sind und später ausgewandert sind nach Südafrika und Australien -wie klein doch die Welt ist.

Der Pie, den ich mir ganz anders vorgestellt habe, landet im Übrigen später in der Tonne – soooo habe ich mir das nicht vorgestellt.

In Pambula Beach bleiben wir ein paar Tage und geniessen die Sonne am herrlichen Strand, gehen im Nachbarstädtchen Merimbula mit seinen Austernzuchten feinen Seafood essen.

…. Und wenn euch unsere Reiseberichte immer noch gefallen, so geht es hier in ein paar Wochen weiter.

 

Ihr könnt uns auch besuchen ... aber bitte anmelden, nicht wie dieses Wallabie!